Die Swiss Indoors in Zürich, Bern oder Genf? Irgendwie unvorstellbar, aber womöglich bald Tatsache. Die Organisatoren des Tennis-Turniers, welches seit 1970 fest in der Stadt Basel verankert ist, schauen sich gemäss der «NZZ» nach Alternativen um.
Einmal mehr ist es die Kosten-Frage, die zu einem Umdenken Anlass gibt. Die Miete, der temporäre Umbau und die flankierenden Kosten belasten das Budget von rund 20 Millionen Franken jährlich mit einer siebenstelligen Summe und das auch nach der Sanierung der Arena vor fünf Jahren.
Brennwald hält sich bedeckt
Turniergründer und -direktor Roger Brennwald hütet sich davor, über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Wort zu verlieren: «Mehr kann und will ich im Moment zur Angelegenheit nicht sagen.»
Dafür spricht Simon Thiriet, der Leiter der Kommunikation der Stadt Basel: «Die Swiss Indoors sind sehr wichtig für die Region. Wir unterstützen das Turnier als Kanton unter anderem mit vorteilhaften Mietkonditionen und mit einem vom Grossen Rat beschlossenen Marketing-Engagement.»
In Zürich ist man «interessiert»
Vollends Zufrieden ist der Ur-Basler Brennwald damit aber nicht. Der Kontakt zu den ZSC Lions steht. Der diesjährige Playoff-Finalist zieht im kommenden Oktober in die neuerbaute Swiss-Life-Arena in Altstetten ein.
CEO Peter Zahner bestätigt den Austausch: «Natürlich wären wir interessiert, einen Anlass wie die Swiss Indoors in unserer neuen Arena aufzunehmen. Doch die bisherigen Gespräche waren rein informeller Natur.» Der Betriebsökonom meint aber vielsagend, dass das Stadion auch für andere Aktivitäten als Eishockey genutzt werden soll.
Sicher ist nur etwas...
Für den Tennis-Zirkus wäre es eine Rückkehr in die grösste Stadt der Schweiz. Bereits zwischen 1984 und 2008 ging in Zürich ein WTA-Turnier über die Bühne. Zuerst fand dieses in der Saalsporthalle, dann im Schluefweg in Kloten und später im Hallenstadion statt.
«Früher operierten wir mit Fünfjahresplänen, heute leben wir von Jahr zu Jahr. Es ist richtig, dass wir die Standortfrage überdenken. Doch es ist noch zu früh, um etwas darüber zu sagen. Sicher ist im Moment nur, dass die nächste Austragung im Oktober in der St.-Jakobs-Halle stattfinden wird», stellt Brennwald klar.
Für den kommenden Herbst hat sich Roger Federer angekündigt, der nebst dem spanischen Shooting-Star Carlos Alcaraz das Aushängeschild sein wird. Zum letzten Mal auf heimischem Boden? (nab)