Sie war Erzrivalin von Steffi Graf
Der bittere Absturz einer Tennis-Legende

Auf dem Court ist Arantxa Sanchez Vicario jahrelang Weltklasse. Aber nach ihrem Rücktritt 2002 verspielt die Spanierin ihr gutes Image als Tennis-Ikone.
Publiziert: 25.12.2021 um 18:16 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2022 um 10:21 Uhr
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Grosser Sieg: Sanchez Vicario besiegt im Finale der French Open 1989 Steffi Graf.
Foto: HJS

Auf der Tennis-Tour war sie in den 90er Jahren eine der Grössten. Doch der Absturz danach war für Arantxa Sanchez Vicario (50) umso brutaler! Im Gegensatz zu ihrer Erzrivalin Steffi Graf (52) bekommt die Spanierin ihr Leben einfach nicht richtig auf die Reihe.

Die Jahre seit ihrem Karriereende 2002 und ihrem 50. Geburtstag, den sie letzte Woche feierte, sind geprägt von finanziellen Problemen, von Familien-Zoff und zwei Scheidungen. Es ist der bittere Absturz einer Tennis-Legende.

Doch der Reihe nach. Schon als 19-Jährige gewinnt Sanchez Vicario 1989 ihren ersten Grand-Slam-Final. Sie besiegt Steffi Graf in Paris. Mit Triumphen 1994 in Paris und New York und 1998 wieder in Roland Garros holt sie weitere drei Major-Titel. Sie thronte 1995 insgesamt 11 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Und spielte ab 1996 insgesamt 20 mal gegen Martina Hingis, wobei sie 18 mal als Verliererin den Platz verliess.

Seit ihrem Rücktritt hat ihr Image als Sport-Ikone bös gelitten. Sie beschuldigte ihre Eltern, die kompletten Einnahmen ihrer Karriere ausgegeben zu haben, also rund 45 Millionen Euro. Sie reichte gegen ihren Vater und ihre beiden Brüder eine Klage wegen Veruntreuung ein, der Fall endete mit einem Vergleich.

Steuerschulden in Millionenhöhe

Aber die Graf-Rivalin geriet auch selber ins Visier der Justiz. 2009 wird sie zur Steuernachzahlung von 3,5 Millionen verurteilt. Um diese Schulden abzuzahlen, musste sie mehrere Liegenschaften und Häuser verkaufen.

2018 dann ging es um Steuerschulden von rund 7,5 Millionen Euro, als die Bank Luxembourg Strafanzeige stellte und U-Haft forderte. Die Bank glaubte, die Ex-Spielerin und ihr damaliger Mann habe die Vermögenswerte durch verschiedene Gesellschaften und einen Umzug in die USA verschleiert.

Sanchez Vicario hingegen behauptete, sie sei zahlungsunfähig. Doch später sagte sie in der Zeitung «El Pais», sie sei beim Steuer-Schlamassel ein Opfer ihres Ex-Mannes gewesen. Nun bringt die Bank den Fall vor Gericht. Staatsanwälte in Barcelona fordern deshalb vier Jahre Knast für Sanchez Vicario.

Nur im Tennis hat sie weiterhin ein gutes Händchen. Ihre Tipps halfen Leylah Fernandez, an den US Open 2021 Naomi Osaka zu besiegen. (red)

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