Auf einen Blick
- Belinda Bencic spricht über ihre Rückkehr von der Baby-Pause
- Tochter Bella verzaubert ihre Teamkolleginnen
- Gegen Serbien soll der Abstieg verhindert werden
Sie ist zurück. Sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter Bella kehrte Belinda Bencic (27) Ende Oktober ins Turnier-Tennis zurück. Und jetzt feiert sie auch ihr Comeback in der Schweiz: Im Rahmen des Billie Jean King Cups spielt sie in den Playoffs am Freitag in Biel für die Schweiz gegen Serbien.
Die Rückkehr der Olympiasiegerin von 2021 ist für das Team um Jil Teichmann, Viktorija Golubic, Celine Naef und Simona Waltert Gold wert. Im Frühling scheiterte man noch ohne Bencic an Polen und verpasste so erstmals nach drei Teilnahmen in Serie die BJK-Cup-Finals. «Wir sind sehr, sehr happy, dass Belinda zurück im Team ist. Sie bringt eine unfassbar gute Energie mit», so Waltert an der Pressekonferenz vor dem Duell mit Serbien.
Trainer Günthardt schwärmt
Ganz die Alte ist die frischgebackene Mutter aber noch nicht. Bencic: «Ich bin physisch noch nicht bei 100 Prozent. Da habe ich noch einen langen Weg vor mir. Doch es motiviert mich, dass es von Tag zu Tag besser wird, und ich arbeite hart.» Gerade in Sachen Reaktionsschnelligkeit und mentale Stärke sei noch Luft nach oben.
Freitag, 15. November:
Ab 14 Uhr zwei Einzel
Samstag, 16. November:
Ab 14 Uhr zwei Einzel, ein Doppel
Freitag, 15. November:
Ab 14 Uhr zwei Einzel
Samstag, 16. November:
Ab 14 Uhr zwei Einzel, ein Doppel
Captain Heinz Günthardt sieht es entspannter: «Belinda macht Sachen, die Belinda eben macht. Sie spielt den richtigen Ball und steht am richtigen Ort. Grosse Veränderungen sehe ich da nicht, das ist sehr positiv».
Bella als Ablenkung neben dem Platz
Auch ein Grund, dass Bencic bereits wieder auf dem Court stehen kann: ihre Tochter Bella. Denn es gebe nur wenige schwierige Nächte mit ihrem Baby. «Sie lässt mich gut trainieren», so Bencic. Und wenn es doch einmal weniger Schlaf gibt, stellt sie sich darauf ein. «Bella ist meine Priorität und ich passe alles so an, dass es für uns beide passt.»
Das Schweizer Team konnte die kleine Bella bereits kennenlernen. Und ist hingerissen. «Sie ist sehr, sehr süss», schwärmt Waltert. Und sie wird zum Sonnenschein der Equipe. «Sie bringt eine gute Lockerheit ins Team, wenn man sie nach dem Training sieht. Ich finde es schön, dass so miterleben zu dürfen», so die 23-Jährige weiter. Und wer wäre die beste Babysitterin des Teams? «Jil Teichmann!», sagt Bencic etwas ironisch und sorgt für Gelächter bei den Spielerinnen.
Vorsichtsmassnahme in Luxemburg
Einen kleinen Schockmoment gab es vergangene Woche, als Bencic für ihren Viertelfinal beim ITF75-Turnier in Pétange in Luxemburg aus unbekanntem Grund Forfait gab. In Biel gibt sie nun Entwarnung: «Es gab kein Problem. Es war nur eine Sicherheitsmassnahme. Ich habe meine Muskeln ein wenig gespürt und wollte das Risiko nicht eingehen.» Im Training spüre sie nun aber nichts mehr und sei bereit für den Freitag.
Dann soll gegen Serbien der Klassenerhalt in der Top-Division gesichert werden. Im Falle einer Niederlage würde die Schweiz in die Europa/Afrika-Gruppe absteigen und könnte im nächsten Jahr nicht mehr um die Finals spielen.
Schweizerinnen gut in Form
Die Favoritenrolle liegt klar bei der Schweiz. Die Serbinnen verfügen über ein sehr junges Kader, die älteste Spielerin ist mit Natalija Senic gerade einmal 21 Jahre alt. Und die bestklassierte Serbin ist Lola Radivojevic (19) auf dem 179. Platz der WTA-Weltrangliste. Abgesehen von Rückkehrerin Bencic sind alle Schweizerinnen besser klassiert.
Ausserdem sind die Schweizerinnen in hervorragender Form. In den letzten Wochen gewannen mit Golubic in Jiujiang, Teichmann in Ljubljana, Waltert in Glasgow und Naef in Pétange gleich vier Spielerinnen aus Günthardts Team ein Turnier. Der Trainer schwärmt: «Der Herbst war hervorragend, und es ist schön, die Qual der Wahl zu haben.»
Wer am Freitag und Samstag spielen wird, sei laut Günthardt noch nicht klar. Doch sicher ist: Ein Sieg ist Pflicht. Angetrieben von Sonnenschein Bella.