Schweiz-Premiere für Carlos Alcaraz
Hier kommt der nächste Tennis-Superstar

Carlos Alcaraz (19) ist die jüngste Nummer 1 aller Zeiten im Männer-Tennis. Der Spanier spricht vor dem Auftakt bei den Swiss Indoors über den Einfluss seines Erfolgs und mit wem er sich wohl noch einige Tennis-Krimis liefern wird.
Publiziert: 24.10.2022 um 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2022 um 14:48 Uhr
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Carlos Alcaraz – Weltnummer 1 und US-Open-Champion wird bei den Swiss Indoors aufschlagen.
Foto: AFP
Sven Micossé

Bisher kam der Abgesang auf die Big 3 immer zu früh. Auch wenn Roger Federer mittlerweile zurückgetreten ist, bewiesen Rafael Nadal und Novak Djokovic auch 2022, dass sie noch nicht fertig sind mit dem Hamstern von Titeln.

Doch nun meldet einer Ansprüche an, der alles hat, der nächste Superstar zu werden: Carlos Alcaraz (19). Der Teenager ist seit seinem Triumph bei den US Open die Nummer 1 der Welt – als Jüngster in der Geschichte.

Und jetzt will der Spanier Basel aufmischen. Bereits im Frühling gab der Jungstar seine Zusage für die Swiss Indoors. «Es ist wunderbar, in Basel zu sein. Ich war noch nie zuvor hier und freue mich sehr, vor all den Schweizer Fans zu spielen.»

Viel geändert habe sich in seinem Leben seit dem Sprung nach ganz oben nicht. «Ich hatte nicht die Gelegenheit zu realisieren, was ich bei den US Open geschafft hatte, weil ich die Woche darauf beim Davis Cup spielen musste. Ich trainiere weiter und habe das Ziel, am Ende des Jahres die Nummer eins zu bleiben.»

Mit dem Erfolg kommt die Aufmerksamkeit

Der Mann aus Murcia, der Universitätsstadt im Südosten Spaniens, scheint sich vor den Medien wohlzufühlen, antwortet überlegt und lässt gar seinen Humor aufblitzen. Mittlerweile hat er Übung: Er zierte dieses Jahr schon die Cover der Hochglanzmagazine «Vanity Fair» und «Men’s Health».

Trotzdem bleibt er auf dem Boden. Ein wichtiger Faktor ist dabei sein Team, genauer sein Coach Juan Carlos Ferrero. Die ehemalige Weltnummer 1 arbeitet seit vier Jahren mit Alcaraz. «Ich sehe ihn wie einen zweiten Vater an, kann ihn alles fragen – sei es im Privat- oder Profileben. Er bedeutet mir alles.»

Reihe an aufstrebenden Jungspielern

Alcaraz hat beste Karten, einer der grossen Dominatoren der Tennis-Geschichte zu werden. Doch hinter ihm gibts eine Reihe an aufstrebenden und auch bereits etablierten Jungspielern, die die Zukunft prägen können. Félix Auger-Aliassime (ATP 10), Alex de Minaur (ATP 23), Lorenzo Musetti (ATP 24) – sie alle schlagen in Basel auf. Mit Casper Ruud (ATP 3) ist auch der US-Open-Finalgegner von Alcaraz am Start.

«Er ist auch jung und steht weit oben. Ich bin sicher, dass ich mit ihm noch grosse Spiele bestreiten werde», sagt der Spanier über den Norweger. Mit einem weiteren Kontrahenten hat er sich auch schon einige Male gemessen: Jannik Sinner (ATP 12). «Ich denke, dass ich mit ihm sicherlich auch eine gute Rivalität haben werde. Wir hatten schon grossartige Partien.»

Trotz der Menge an talentierten Tennis-Stars – Alcaraz ist aktuell der Gejagte. Und das ist ihm bewusst. «Natürlich merke ich, wie die anderen Spieler eine Extra-Motivation haben, wenn sie gegen mich spielen. Das macht es härter. Gleichzeitig ist es auch ein Kompliment für mich.» Der Erste, der sich am Montag in Basel versuchen darf: Jack Draper (20, ATP 48). Der Brite rutschte für Nick Kyrgios nach dessen Absage ins Feld – und bekommt es nun mit dem dicksten aller möglichen Brocken zu tun.

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