Es läuft eigentlich alles nach Plan. Tennisspielerin Amanda Anisimova (20, WTA 43) gewinnt den ersten Satz beim WTA-Turnier in Indian Wells mit 6:2. Im zweiten Durchgang schlägt die Amerikanerin beim Stand von 5:4 und 40:00 aus ihrer Sicht zum Matchgewinn auf. Was nach einem lockeren Zwei-Satz-Sieg aussieht, entwickelt sich zu einem kuriosen Krankheits-Drama.
Bei Anisimova setzt auf einmal das Nervenflattern ein. Ihre Gegnerin Leylah Fernandez (19, WTA 21) bekommt Aufwind – gleicht zum 5:5 aus. Das Tiebreak im zweiten Satz entscheidet sie mit 7:0 (!) für sich. Zu viel des Guten für Anisimova. Sie schreitet sichtlich mitgenommen zum Schiedsrichterstuhl. Dort angekommen macht sie der Unparteiischen klar: «Ich kann nicht mehr weiterspielen.»
«Amanda möchte sich zurückziehen»
Die Schiedsrichterin wirkt sichtlich überfordert. «Kannst du auf den Supervisor warten, denn es ist ganz plötzlich, lass uns warten», fleht sie die Tennisspielerin an, die bereits ihre Sachen zusammenpackt. Kurz darauf nimmt die Unparteiische das Funkgerät zur Hand. «Amanda möchte sich zurückziehen, sie sagt, sie sei sehr krank, bitte kommen Sie so schnell wie möglich auf den Platz.» Gleichzeitig winkt die Amerikanerin den Zuschauern zu und verschwindet in den Katakomben. Daraufhin wendet sich die Schiedsrichterin an Fernandez und meint: «Leylah es ist vorbei.» Die Kanadierin steht in der 3. Runde.
Und was ist mit Anisimova? Die WTA bestätigt nach dem Spiel, dass der offizielle Grund für Anisimovas medizinisches Ausscheiden eine «Krankheit» ist. Nach dem Match meldete sich die Tennisspielerin auf den sozialen Medien zu Wort. «Hallo zusammen, leider war ich in den letzten Tagen ziemlich krank und bin gestern mit einem sehr schlechten Gefühl aufgewacht. Ich wollte versuchen, es im Match durchzustehen und das Turnier weiter zu spielen. Es ging aber nicht, weil ich meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzten wollte.» (nab)