Roger Federer über seine Töchter (14)
«Unsere Mädchen haben ihre eigenen Köpfe gerade»

Roger Federer (42) spricht in einem Interview über sein Leben nach seinem Rücktritt. Die Familie steht dabei an erster Stelle.
Publiziert: 08.02.2024 um 03:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 10:18 Uhr
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Familienausflug zum Rugby-Final in Südafrika: Roger Federer mit seinen vier Kindern und seiner Mutter Lynette.
Foto: DUKAS

Roger Federer (42) ist seit eineinhalb Jahren Tennis-Rentner, aber ein vielbeschäftigter Mann. Nun bringt er im September den Laver-Cup nach Berlin und hat zu diesem Anlass der «Süddeutschen Zeitung» eines seiner raren Interviews gegeben. «Für uns war immer klar, dass wir einmal nach Deutschland gehen würden», sagt er zum Berlin-Gastspiel.

Ob denn der Laver-Cup eines Tages auch in Saudi-Arabien stattfinden könnte? Diese Frage beantwortet Federer nicht selber, es springt der zugeschaltete Manager Tony Godsick ein. Er bleibt angesichts der heiklen politischen Komponente vage: «Eines Tages könnte der Laver-Cup in Saudi-Arabien sein. Wir rotieren ja zwischen europäischen Städten und Städten im Rest der Welt.»

Neben vielen Tennis-Aspekten – so hoffte Federer am Australian Open auf Siege von Andrej Rublew, weil sonst erstmals in der Geschichte kein Profi mit einhändiger Rückhand mehr in den Top-Ten vertreten gewesen wäre – gibt der Maestro auch Auskunft über sein Familien- und Privatleben. Federer, kürzlich auf Konzerten von Coldplay oder Andrea Bocelli gesichtet, geniesst das Leben. «Es ist grossartig, ich bin sehr glücklich», sagt Federer im Interview.

«Sie haben ihre eigenen Köpfe gerade»

Der Wechsel von der aktiven Karriere zum Leben danach sei durch seine vorherigen Verletzungen und die Pandemie eher «soft» passiert. Alles sei langsamer abgelaufen, auch durch die Coronazeit. Jetzt sei er oft mit der Logistik seiner Kinder beschäftigt, das koste viel Zeit. Leo und Lenny sind 9 Jahre, Charlene und Myla bereits 14 Jahre alt.

Federer spricht über die Herausforderungen als Eltern, dass das Leben anders ablaufe heutzutage. «Das liegt natürlich auch am permanenten Zugang zum Internet», alles sei sofort verfügbar. Er versuche ein guter Vater zu sein, «die wahren Werte» zu kennen und zu vermitteln. «Das ist nicht immer einfach, vor allem mit den 14-jährigen Mädchen. Sie haben ihre eigenen Köpfe gerade.»

«Ich bleibe dran als Vater»

Er führe jedoch viel Gespräche, sie seien eine enge Familie, die viel Zeit miteinander verbringe. Aber: «Wir müssen die Mädchen ihre eigenen Erfahrungen machen lassen.» Manchmal fühle er sich wie ein Motivationsredner zu Hause. Und denke dann: «Wow, das war eine richtig gute Rede, Roger!» Aber fünf Minuten später sei nichts gemacht von dem, was er gesagt habe. Federer nimmt die Teenager-Kämpfe mit Humor. «Aber es ist okay. Ich bleibe dran als Vater.»

Seine grandiose Karriere – 20 Grand-Slam-Siege, über 103 Turniersiege insgesamt – sei bei den Kindern nicht wirklich Thema, eher spreche er über Erfahrungen beim Reisen oder mit Menschen, die er getroffen habe. Nur wenn sie etwas aktiv wissen wollen, erzähle er davon. «Sonst nicht. Das bin nicht ich.»

Das Tennisspielen hat Federer nicht verlernt. Kürzlich habe er mit Ehefrau Mirka einen Platz gebucht und eine Partie gespielt. «Es hat Riesenspass gemacht» und seine Vorhand funktioniere noch gut. Ansonsten ist Federer sportlich vor allem auf der Skipiste anzutreffen. (neo)

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