Vor einem Monat kommts unmittelbar vor Wimbledon zum grossen Eklat im ATP-Spielerrat. Mit Jamie Murray, Robin Haase, Sergej Stachowski und Coach-Vertreter Dani Vallverdu treten gleich vier der zwölf Mitglieder gefrustet zurück. Grund für den Knall ist die mehrmonatige heisse Diskussion um den «Fall Justin Gimelstob».
Dieser galt als heisser Kandidat als neuer ATP-Boss nach Chris Kermode. Gimelstob wurde aber von einem Gericht wegen schwerer Körperverletzung verurteilt.
Nun ist bekannt, wer die Nachfolger im Spielerrat sind. Die ATP teilt mit, dass per sofort Roger Federer (38), Rafael Nadal (33) und Doppel-Spezialist Jürgen Melzer (38) in den Rat gewählt wurden! Ihre Amtszeit wird regulär mit Wimbledon 2020 enden. Eine Überraschung.
Die Rückkehr des Top-Duos Federer/Nadal ist brisant. Denn Präsident des Rates ist seit 2016 Novak Djokovic (32). Dieser hatte sich loyal zu Gimelstob gestellt und so die Tennis-Szene gespalten. Federer und Nadal befürworteten eine Fortsetzung von Kermodes Amtszeit.
Erste Sitzung findet vor den US Open statt
Roger, der einst selber zehn Jahre Präsident des Spielerrates war, und Rafa möchten nun wieder mehr Einfluss nehmen. Die nächste Sitzung des Rates findet schon bald, unmittelbar vor den US Open statt.
Nadal erklärt am Rande des ATP-Turniers in Montreal am Donnerstagabend: «Ich und Federer haben uns verpflichtet, gemeinsam zum Spielerrat zurückzukehren, um zu versuchen, das Spiel auf eine bessere Art und Weise voranzutreiben.»
Den Entscheid zum Comeback haben die beiden Superstars beim gemeinsamen Kaffee-Trinken im März in Indian Wells gefällt. Nadal: «Wir können beide eine gute Kraft sein, eine bessere Hilfe für den Sport in gewisser Weise. Wir sind hier, um zu helfen und natürlich, um ein bisschen besser zu wissen, was geschieht. Im letzten Jahr gab es in vielen Bereichen Höhen und Tiefen. Ich versuche meine Meinung nach mehr als 15 Jahren auf der Tour abzugeben.»
Man darf gespannt sein, wie sich die Stimmung im ATP-Spielerrat präsentieren wird. Djokovic forderte nämlich Nadal und Federer im Frühling zum Handeln auf, weil sie ihn und seine Führung kritisierten «Wenn sie möchten, können sie sich selber melden», erklärte Djokovic. Das haben Nadal/Federer nun gemacht. (rib)