Die Enttäuschung über das Final-Drama in Wimbledon gegen Novak Djokovic wiegt schwer. Roger Federers Familie, seine Vertrauens-Coaches werden ihn trösten und aufmuntern, wenn die Zeit gekommen ist. Die Fakten über verpasste und zukünftige Chancen kennt der bald 38-jährige Rekordsieger selbst am besten. Ratschläge braucht er kaum.
Im Gegensatz zu jüngeren Spielern, die Zuspruch nach Niederlagen aufsaugen – vor allem wenn er von Superstar Federer kommt. So, wie es der 17-jährige Zürcher Unterländer Leandro Riedi in Wimbledon erfuhr. Am Tag nach seiner Dreisatz-Niederlage beim Juniorenturnier sprach er gerade mit einem Bespanner, als der Maestro plötzlich neben ihm steht. «Er kam auf mich zu, nicht ich auf ihn», betont Riedi dankbar und noch immer erstaunt. «Roger erkundigte sich, wie mein Match lief, und redete ein wenig mit mir. Ich war ziemlich aufgeregt, es hat mir viel bedeutet.»
Über was die beiden genau sprachen, will das 1,91 Meter gross gewachsene Nachwuchstalent, das schon Aufschläge um die 200 km/h übers Netz wuchtet, lieber für sich behalten. Leandro hütet die Worte des grossen Schweizer Idols wie einen Schatz in seinem Herzen. «Sicher ist, Roger hat mich sehr für meine Zukunft als Tennisprofi motiviert.»
Das Wort des 20-fachen Grand-Slam-Siegers hat bei der neuen Generation Gewicht. Ist geradezu unbezahlbar, findet auch die beste Schweizerin, Belinda Bencic. Seit drei Jahren fühlt sie sich von ihrem Hopman-Cup-Partner inspiriert. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung zu Beginn dieses Jahres war die Woche im australischen Perth mit Roger der Startschuss für Belindas steilen Wiederaufstieg im Ranking von 55 auf Rang 13. «Er hilft mir, das Tennisspielen zu geniessen, relaxter zu werden», so die heute 22-Jährige. Bei der Rede sorgte die Hopman-Cup-Siegerin für Gelächter: «Er redet zwar viel, meint, alle seien Genies wie er und könnten gleich alles umsetzen. Aber von Roger kann man wirklich viel lernen!»
Gauff gewann French Open nach Rogers Motivationsrede
Sein Herz für junge Talente zeigt Federer aber auch ennet der Grenze. Seine Message an den 22-jährigen Kollegen Alexander Zverev (ATP 5): Gib dir Zeit, setze nicht so viel Druck auf – er selbst sei auch erst mit 22 auf höchster Stufe durchgestartet. Der Deutsche wartet noch auf den Grand-Slam-Durchbruch – schon gefruchtet haben Rogers Worte indes bei US-Juwel Cori Gauff, die von seiner Vermarktungsfirma «Team 8» betreut wird. «Er inspiriert mich», sagte die 15-Jährige jüngst in Wimbledon, wo sie erst im Achtelfinal an der späteren Championne Simona Halep scheiterte. «Als ich beim Juniorinnenturnier der Aussie Open in Runde 1 verlor, hielt er eine kleine Motivationsrede für mich. Danach gewann ich die French Open.»
Was bewirkt der Federer-Einfluss bei Leandro Riedi, der dieses Jahr schon drei ITF- Junioren-Titel gewinnen konnte? Wir freuen uns schon auf die US Open!
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