3:6, 3:6 verliert Leandro Riedi gegen Federico Delbonis (Arg, ATP 46). Trotzdem sei sein erster Match auf der ATP-Tour «eine ganz coole Erfahrung» gewesen. «So eine Atmosphäre habe ich noch nie erlebt, das habe ich sehr genossen!»
Am Anfang sei er sehr nervös gewesen. «Beim Einspielen wars extrem! Danach gings besser und insgesamt habe ich gut gespielt.» Riedi, der das Spielniveau, wo die Gegner kaum Fehler machen, sehr intensiv fand, ist überzeugt, dass er aus dieser Niederlage viel lernen und sie ihn weiterbringen wird.
Diese Erfahrung hat Dominic Stricker schon bei drei ATP-Turnieren in Genf, Stuttgart und Halle gemacht. Der gleichaltrige Berner konnte dabei vier Matches gewinnen – in Gstaad verliert allerdings auch er seine Startrunde (4:6, 4:6 gegen Arthur Rinderknech, Fr, ATP 100).
Stricker habe seine ATP-Chancen gut ausgenützt und grosse Fortschritte gemacht, sagt Riedi, der mit seinem Kumpel unter den Fittichen der Swiss-Tennis-Trainer Sven Swinnen und Heinz Günthardt regelmässig trainiert. «Es ist nicht so, dass ich keine Chance mehr gegen ihn hätte, aber mit ihm zu trainieren ist heute viel intensiver.» Er sei solider, mental und im Service stärker, sei schlicht besser geworden.
Riedi: «Null Eifersucht meinerseits»
Vor gut einem Jahr galten die beiden Schweizer Talente noch als absolut ebenbürtig – bis Stricker den Juniorenfinal in Roland Garros gegen Riedi gewann. Danach nahmen die Dinge ihren Lauf und der Sieger bekam mehr Chancen, sich auf der Tour zu beweisen.
«Null Eifersucht meinerseits», sagt Leandro, «im Gegenteil, das motiviert mich enorm. Es ist cool, denn so können wir uns weiter gegenseitig pushen.» Die Freude, gemeinsam auf dem Level «da oben» zu sein, sei beiderseits riesig. «Dazu ist Dominic ein cooler Typ, sehr bodenständig, aber man kann trotz seriösem Training auch mal einen Witz reissen.»