Kyrgios findet Laver-Cups-Teams unfair
«Wir sind definitiv unterbesetzt, es ist einseitig»

Beim Laver Cup in Genf kommt es diese Woche zur Show der weltweit grössten Tennis-Stars. Doch sie alle spielen für Europa, das Team Welt scheint auf dem Papier chancenlos.
Publiziert: 17.09.2019 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2019 um 08:49 Uhr
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Roger Federer auf dem schwarzen Court in Genf.
Foto: Getty Images for Laver Cup

Wer gewinnt den Laver Cup? Auf dem Papier wird es eine klare Angelegenheit. Das Team Europa stellt gleich fünf Top-Ten-Spieler. Das Team Welt kann gerade Mal auf einen Top-20-Akteur zählen.

Die Teams in der Übersicht

Team Europa:

  • Rafael Nadal (Sp, ATP 2)
  • Roger Federer (Sz, 3)
  • Dominic Thiem (Ö, 5)
  • Alexander Zverev (De, 6)
  • Stefanos Tsitsipas (Gr, 7)
  • Fabio Fognini (It, 11)
  • Ersatz: Roberto Bautista Agut (Sp, 10)

Team Welt:

  • John Isner (USA, ATP 20)
  • Milos Raonic (Ka, 24)
  • Nick Kyrgios (Aus, 27)
  • Taylor Fritz (USA, 30)
  • Denis Shapovalov (Ka, 33)
  • Jack Sock (USA, 208/Doppel 37)
  • Ersatz: Jordan Thompson (Aus, 53)

Diese etwas unfaire Stärke-Verteilung ist auch Kick Kyrgios nicht entgangen. «Auf dem Papier sind wir definitiv unterbesetzt, es ist einseitig», stellt der Australier fest. «Ich glaube, dass es in den einzelnen Begegnungen funktionieren kann, und ich glaube ehrlich, dass wir gewinnen können.»

Kyrgios war schon bei den Austragungen 2017 und 2018 dabei, wo das Team Europa jeweils die Nase vorn hatte. «Der Laver Cup macht extrem Spass. Ich habe viele gute Erinnerungen. Als Team zusammenzukommen und das Team Welt zu repräsentieren, ist ein spezielles Gefühl.»

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Die drei besten Welt-Spieler fehlen

Mit Kei Nishikori (Jp, ATP 8), Diego Schwartzman (Arg, 16) und Kevin Anderson (SA, 18) fehlen die drei bestklassierten möglichen Spieler des Teams Welt.  Der Südafrikaner wäre im Aufgebot gewesen, fehlt aber verletzt. Im Schnitt kommt Team Europa auf einen ATP-Rang von 5,6. Das Team Welt auf 57.

Nishikori sagte auf die Anfrage von Team-World-Captain John McEnroe ab. Seine Begründung: Die Teams seien zu unausgeglichen. Ausserdem absolviert der Japaner viele Sponsoren-Termine und bereitet sich auf die für ihn sehr wichtige Asien-Tour vor.

Dass das Gleichgewicht in den Teams nicht ganz gegeben ist, ging auch an Roger Federer nicht vorbei. «Solange Europa stark ist, muss auch der Anspruch da sein, zu gewinnen. Irgendwann dreht sich das Blatt», ist sich Federer im Interview sicher. «Aber da Team Welt besser im Doppel ist und grosse Aufschläger hat, wird es bestimmt wieder knapp, wie in Prag und Chicago.»

Schon 2017 und 2018 waren die Europäer klar stärker einzustufen. Trotzdem wurde es zweimal knapp. Letztes Jahr in Chicago entschied das zweitletzte Match zu Gunsten Federer und Co. Das Jahr zuvor in Prag fiel die Entscheidung erst im allerletzten Spiel.

Auch auf dem Papier sind die Kräfteverhältnisse zwischen Europa und der Welt klar verteilt. Die Europäer haben 39 Major-Titel, die anderen Null. Ähnlich krass siehts beim Preisgeld aus: knapp 298,5 Millionen Dollar gegenüber 62 Millionen.

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