«Ich bin nur im Hotel, Auto und Club»
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Federer zurück in Wimbledon:«Ich bin nur im Hotel, Auto und Club»

Kritik an Körpersprache und Verhalten
Wilander schlägt Federer-Alarm

Roger Federer sieht seine Einstellung in Halle als Grund für sein Ausscheiden. Dass er das so offen kommuniziert, bereitet Ex-Tennis-Star Mats Wilander Sorgen.
Publiziert: 24.06.2021 um 19:16 Uhr
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Vor gut einer Woche schied Roger Federer im Achtelfinal von Halle aus.
Foto: keystone-sda.ch

Nach seinem Achtelfinal-Out in Halle gegen Félix Auger-Aliassime gibt Roger Federer zu: «Meine Einstellung war schlecht». Und, dass er seine Leistung im dritten Satz gegen den Kanadier nicht akzeptieren könne.

«Ich habe Federer einmal gegen Gustavo Kuerten in Roland-Garros gesehen, wo er so aussah, als wäre er gar nicht interessiert, auf dem Platz zu stehen», erzählt der sechsfache Major-Sieger Mats Wilander gegenüber Eurosport. Es sei also wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass der 39-Jährige sich so fühle. «Aber, dass er so mit dem Finger auf sich selbst zeigt – das ist alarmierend.

«Er schien mit sich selbst beschäftigt»

Der Schwede glaubt, dass Federer mit seiner Körpersprache und seinem Verhalten ein für ihn gefährliches Signal an die anderen Spieler auf der Tour aussendet: «Wenn ich 21 wäre und sähe, dass der 39-jährige Federer keine Lust mehr hat, konzentriert zu bleiben und bis zum Schluss zu kämpfen, dann würde ich fünf Stunden auf dem Platz alles geben – auch wenn mein Gegner Roger Federer heisst.»

Noch Anfang Jahr klang das ganz anders. Der 56-jährige Schwede rechnete da mit einem starken Federer-Comeback nach der langen Verletzungspause. In Australien und Wimbledon habe Federer grundsätzlich noch immer Chancen auf Siege, sagte er. «Wenn er keine physischen Probleme hat, kann er zu Recht auf die Trophäe in Wimbledon hoffen. Er kann dort jederzeit gewinnen.»

Nun bestehen da aber grosse Zweifel. Zu den physischen Problemen sind offenbar auch mentale dazugekommen. Der zweifache French-Open-Finalist Alex Corretja stimmt Wilander zu: «Federers Körpersprache hat mir Sorgen bereitet. Er schien mit sich selber beschäftigt, in sich gekehrt.»

Djokovic auf Grafs Spuren

Federer und sein grosser Traum, noch einmal Wimbledon zu gewinnen. Doch der scheint momentan weit weg von realistisch zu sein. Der Schweizer könnte bereits in den Viertelfinals auf Novak Djokovic treffen, dem er dort schon drei Mal im Final unterlegen war: 2014, 2015 und 2019. Ein Djokovic in Hochform, der nach den Siegen in Melbourne und Paris nach dem dritten Grand-Slam-Erfolg in diesem Jahr strebt. Er könnte dieses Jahr sogar den Golden Slam gewinnen. Dafür müsste er alle vier Grand-Slam-Turniere und die Goldmedaille bei Olympia gewinnen. Dieses Kunststück gewann bisher nur Steffi Graf im Jahr 1988.

Auch die Wettbüros sehen Djokovic als haushohen Favoriten an. Nicht einmal das Zweifache des Einsatzes bekommt man, wenn man auf den Serben setzt und dieser gewinnt. Auch Stefanos Tsitsipas und Daniil Medwedew werden höhere Siegchancen eingeräumt als Roger Federer. Erst dann folgt der Schweizer mit einer Quote von rund 1:10, hauchdünn vor Alexander Zverev und Matteo Berrettini. Wer also Mut hat und trotz den Problemen von Federer an den Maestro in Wimbledon glaubt, der könnte einen schönen Batzen gewinnen.

Dominic Thiem sagt für Wimbledon und Gstaad ab

US-Open-Gewinner Dominic Thiem hat seine Wimbledon-Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt. Eine Blessur am rechten Handgelenk macht dem österreichischen Tennis-Star vier Tage vor Turnierbeginn in London einen Strich durch die Rechnung.

«Es tut mir wirklich leid, dass ich an den nächsten drei Turnieren meines Turnierplans nicht teilnehmen kann: Wimbledon, Hamburg und Gstaad», schrieb der 27-Jährige in einem Statement. Er sei entschlossen, «noch stärker zurückzukommen».

Der Österreicher erlitt Anfang Woche beim ATP-Turnier auf Mallorca eine Ablösung des hinteren Kapselapparates erlitten. Die Weltnummer 5, die zuvor schon den Olympia-Verzicht verkündet hatte, muss für fünf Wochen eine Schiene tragen.

Thiem ist in der Männer-Konkurrenz nach dem spanischen Superstar Rafael Nadal der zweite Top-10-Spieler, der seine Teilnahme an den All England Championships abgesagt hat. Der 20-malige Grand-Slam-Champion Nadal gab gesundheitliche Probleme als Grund an. (AFP)

imago images/Xinhua

US-Open-Gewinner Dominic Thiem hat seine Wimbledon-Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt. Eine Blessur am rechten Handgelenk macht dem österreichischen Tennis-Star vier Tage vor Turnierbeginn in London einen Strich durch die Rechnung.

«Es tut mir wirklich leid, dass ich an den nächsten drei Turnieren meines Turnierplans nicht teilnehmen kann: Wimbledon, Hamburg und Gstaad», schrieb der 27-Jährige in einem Statement. Er sei entschlossen, «noch stärker zurückzukommen».

Der Österreicher erlitt Anfang Woche beim ATP-Turnier auf Mallorca eine Ablösung des hinteren Kapselapparates erlitten. Die Weltnummer 5, die zuvor schon den Olympia-Verzicht verkündet hatte, muss für fünf Wochen eine Schiene tragen.

Thiem ist in der Männer-Konkurrenz nach dem spanischen Superstar Rafael Nadal der zweite Top-10-Spieler, der seine Teilnahme an den All England Championships abgesagt hat. Der 20-malige Grand-Slam-Champion Nadal gab gesundheitliche Probleme als Grund an. (AFP)

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