Klage wegen Körperverletzung
Freispruch trotz Geständnis für Tennis-Star Kyrgios

Eine Ex-Freundin hatte den australischen Tennis-Star Nick Kyrgios (27, ATP 20) wegen Körperverletzung angeklagt. Kyrgios gestand die Tat, wurde aber freigesprochen.
Publiziert: 03.02.2023 um 09:09 Uhr
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Nick Kyrgios erschien mit Krücken zum Gerichtstermin in Canberra.
Foto: keystone-sda.ch

Die Richterin im Prozess gegen Nick Kyrgios machte schnell klar, dass es keine Extrawürste für den Tennis-Star gibt. «Ich behandle Sie wie jeden anderen jungen Mann. Auch wenn Sie besonders gut einen Tennisball treffen», sagte Richterin Beth Campbell in der australischen Hauptstadt Canberra.

Kyrgios musste sich wegen Körperverletzung verantworten, weil er im Januar 2021 seine damalige Freundin Chiara Passari geschubst hatte. Zur Anklage kam es aber erst zehn Monate später, nachdem sich das Paar getrennt hatte. Der Tennis-Hitzkopf gab die Tat zu – und wurde trotzdem freigesprochen. Die Schwere der Tat sei geringfügig und es bestehe keine Wiederholungsgefahr, so das Urteil der Richterin. Kyrgios habe aus Dummheit und Frustration gehandelt.

«Ich bin dem Gericht dankbar»

Die Verteidigung hatte im Vorfeld versucht, das Verfahren aus psychischen Gründen einzustellen. Ein Psychologe sagte vor Gericht, Kyrgios habe unter Depressionen, Selbstmordgedanken, Schlaflosigkeit und Drogenkonsum gelitten. Leichte Symptome seien auch nach seiner jüngsten Knieverletzung wieder aufgetreten.

Der Wimbledon-Finalist von 2022 verpasste wegen eines gerissenen Meniskus die Australian Open. Er wurde kürzlich operiert und erschien deshalb mit Krücken zum Gerichtstermin. «Ich respektiere die heutige Entscheidung und bin dem Gericht dankbar, dass es die Anklage ohne Verurteilung abgewiesen hat. Ich war in keiner guten Verfassung, als dies geschah, und ich habe in einer schwierigen Situation auf eine Weise reagiert, die ich zutiefst bedauere», so Kyrgios auf Instagram. Seine psychischen Probleme habe er dank professioneller Hilfe inzwischen im Griff.

Das Tennis-Comeback ist fürs Hartplatz-Masters in Indian Wells ab dem 6. März geplant. (cmü)

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