Acht Stunden lang musste Novak Djokovic (34) am Flughafen in Australien ausharren. Mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung für Ungeimpfte wollte die Nummer 1 der Welt an den Australian Open in Melbourne (ab 17. Januar) teilnehmen. Die Behörden haben dem Serben aber einen Strich durch die Rechnung gemacht – der Grenzschutz lässt Djokovic nicht einreisen.
«Es ist beschämend», wütet deswegen Papa Srdjan Djokovic (61) in der serbischen Zeitung «Blic». «Ich kann nicht mit meinem Sohn reden, sie stellen ihn als Kriminellen dar. Ich habe keine Worte für all das, was sie ihm angetan haben.»
«Novak ist Spartakus»
Und der Papa legt nach: «Mein Sohn ist heute Nacht in australischer Gefangenschaft, aber er war noch nie freier.» Novak sei von diesem Moment an «zum Symbol und Führer der freien Welt geworden», er sei der «Spartakus der neuen Welt, die keine Ungerechtigkeit, Kolonialismus und Heuchelei duldet, sondern für die Gleichberechtigung aller Menschen auf dem Planeten kämpft».
Ganz schön viel Pathos für den Wirbel um ein offenbar fehlerhaftes Visum. Srdjan Djokovic geht sogar noch weiter, er wittert offenbar eine Verschwörung. Gegenüber dem serbischen «Telegraf» sagt er: «Vielleicht lässt die reiche Welt Novak nicht mehr Tennis spielen, aber dadurch hat sie ihr wahres Gesicht enthüllt und ein viel ernsteres Spiel beginnt. Auf der einen Seite gierige Mitglieder der Weltoligarchie, auf der anderen die ganze freiheitsliebende und stolze Welt, die immer noch an Gerechtigkeit, Wahrheit, Fairplay und die Träume ihrer Kinder glaubt.»
Serbien-Präsident Vucic will fighten
Auch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic (51) stärkt dem Tennis-Star den Rücken. Auf Instagram gibt er noch am Mittwochabend kund: «Ich habe ein Telefongespräch mit Novak geführt und ihm gesagt, dass ganz Serbien bei ihm ist.» Und weiter: «Unsere Behörden werden alle Massnahmen ergreifen, um die Belästigung in kürzester Zeit zu stoppen. In Übereinstimmung mit allen Normen des internationalen Rechts wird Serbien für Novak Djokovic, für Gerechtigkeit und Wahrheit kämpfen.»
Fortsetzung folgt. Bestimmt. (mam)