«Sehr unfair»
Ärger bei Djokovic und Co. wegen Sinners Doping-Deal

Am Samstag wurde bekannt, dass Jannik Sinner wegen einem Dopingverstoss für drei Monate gesperrt wird. Die Reaktionen der Tennis-Stars fallen unterscheidlich aus.
Publiziert: 18.02.2025 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2025 um 12:30 Uhr
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Wurde von der WADA für drei Monate gesperrt: Jannik Sinner.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Jannik Sinner akzeptiert dreimonatige Sperre im Dopingfall
  • Tennisspieler kritisieren Ungleichheit und Inkonsistenz im Anti-Doping-System
  • Sinner wurde im März 2024 zweimal positiv auf Clostebol getestet
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Es war ein langes Hin und Her im Dopingfall um Jannik Sinner (23). Im März 2024 wurde der Italiener zwei Mal positiv auf Clostebol getestet. Sinners Erklärung, dass das Steroid unabsichtlich in den Körper gelangt war, akzeptierte die zuständige ITIA. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ging allerdings gegen diese Entscheidung vor. Sie wollten Sinner für bis zu zwei Jahre sperren. Im April wäre der Fall vor dem internationalen Sportgerichtshof verhandelt worden. Nun stimmte der 23-Jährige aber einer Einigung zu, die ihn nur für drei Monate sperren wird. Ein Grand-Slam-Turnier wird Sinner damit nicht verpassen.

«Der gesamte Prozess ist seltsam»

Viele Tennisstars sind mit dieser Entscheidung, aber auch mit dem ganzen Prozess, nicht zufrieden. «Es scheint fast so, als könne man das Ergebnis beeinflussen, wenn man ein Spitzenspieler ist», sagt Novak Djokovic (37). Spielerinnen wie Simona Halep und Tara Moore hätten deutlich mehr Schwierigkeiten gehabt, ihre Fälle zu lösen, als Sinner oder Iga Swiatek, die zum Zeitpunkt ihrer Strafe beide die Nummer eins der Welt waren. «Das System ist inkonsequent und erscheint mir sehr unfair.»

Ähnlich sieht es auch Alexander Zverev (27). Die Situation und der gesamte Prozess sei für ihn seltsam. «Wenn es nicht sein Fehler war, dann sollte er keine dreimonatige Sperre bekommen», sagt der Deutsche. Wenn man sich aber etwas zuschulden kommen lasse, seien drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre. Der 27-Jährige sieht jetzt aber die Chance, seinem Ziel, die Nummer eins in der Weltrangliste zu werden, näherzukommen: «Wenn man drei Monate lang keine Punkte machen kann, ist es mathematisch gesehen einfacher, das ist logisch».

«Wie wenn ein Fussballer über den Sommer gesperrt würde»

Auch für den dritten der Weltrangliste, Carlos Alcaraz (21), ergibt sich nun die Gelegenheit, Boden gutzumachen. Für ihn ändert sich durch Sinners Sperre aber nicht viel: «Ob er da ist oder nicht, beeinflusst uns nicht.» Er konzentriere sich weiterhin auf sich. Die Nummer eins sei «immer ein Ziel». Auf Kritik gegen die WADA und deren Entscheid verzichtet Alcaraz: «Die Wahrheit ist, dass es nicht viel zu sagen gibt.»

Viele weitere Spieler haben Sinners Sperre kommentiert, darunter Stan Wawrinka und Nick Kyrgios. Der Engländer Liam Broady (31) bezeichnet es als eine «interessante Sperre», weil er keine Punkte und seinen Nummer-Eins-Platz in der Weltrangliste nicht verlieren würde. «Es ist, wie wenn ein Fussballer über den Sommer gesperrt würde.»

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