Im Fall Peng Shuai
ATP verzichtet auf China-Boykott

Die ATP geht in der Geschichte Peng Shuai ihren eigenen Weg. Anders als die WTA werden sie die Turniere in China nicht boykottieren.
Publiziert: 03.12.2021 um 10:55 Uhr
Die ATP glaubt nicht, dass ein Boykott das richtige Mittel ist im Fall Peng Shuai.
Foto: keystone-sda.ch

Nach der Absage der WTA-Tennisturniere im Zuge des Falls Peng Shuai (35) zieht die ATP vorerst nicht nach. Das stellte Andrea Gaudenzi (48), Vorsitzender der Spielergemeinschaft der Männer, am Donnerstag klar.

«Wir glauben ganz grundsätzlich, dass uns eine globale Präsenz die besten Chancen bietet, etwas zu bewirken», wurde der Italiener in einer Stellungnahme zitiert. «Wir wissen, dass Sport einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben kann.» Pengs Situation sorge allerdings weiterhin für «ernsthafte Bedenken innerhalb und ausserhalb unseres Sports». Die Reaktion auf die Bedenken sei «bisher unzureichend».

Turnier in China erst im Herbst

«Wenn kommende Woche ein Turnier in China wäre, würde sich niemand dabei wohlfühlen», sagte der Weltranglistenzweite Daniil Medwedew (25) aus Russland. Allerdings sei der nächste Event dort erst im Herbst. «Mal sehen, wie es weitergeht.»

Die Spielerinnen-Organisation WTA setzt alle Turniere in China und Hongkong aus. Dies hatte Steve Simon, Vorsitzender der Spielerinnen-Organisation, am Mittwoch bekannt gegeben. Die chinesische Regierung reagierte mit Unverständnis auf den Schritt.

Peng (35) hatte Anfang November im Twitter-ähnlichen Medium Weibo berichtet, vom ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli (75) sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag wurde ebenso gelöscht wie zahlreiche Internet-Einträge über Peng, von der danach mehr als zwei Wochen jede Spur fehlte. Spätere Äusserungen wertete die WTA als unter Zwang getätigt. (SID / nab)

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