In Barcelona wurde sie geboren, in Madrid fegt sie über die Konkurrenz hinweg. Die Schweizerin Jil Teichmann (24) fühlt sich in Spanien pudelwohl, daran gibt es spätestens mit dem Halbfinaleinzug beim WTA-1000-Turnier über Anhelina Kalinina (25, Ukr) keine Zweifel mehr. «Die Bedingungen hier kommen mir sehr entgegen», sagt die Nummer 35 der Welt, die viel in ihrem Geburtsland trainiert. «Es ist der Mix zwischen spanischem Sand, auf dem ich häufig trainiere, und ein wenig auch der Höhe, die ich von der Schweiz gewöhnt bin. Das passt für mich einfach.»
Nur eine kann die Bielerin nun noch am zweiten 1000er-Finaleinzug der Karriere hindern: Jessica Pegula (28, WTA 14). Die US-Amerikanerin wartet am Donnerstagabend (ca. 21.20 Uhr, SRF 2 live) im Halbfinal.
Die Milliarden der Eltern von Jessica Pegula
Für die Milliardärstochter gehts um den ersten Final auf dieser Stufe. Und daneben immer noch ein bisschen darum, zu beweisen, dass sie trotz ihres Reichtums all den Privilegien von Privatcoaches und besten Trainingsbedingungen den nötigen Biss hat, einen grossen Titel zu gewinnen.
Man muss sich das vorstellen: Die 3,5 Millionen US-Dollar Preisgeld, die Jessica Pegula in ihrer Karriere eingespielt hat, verkommen neben dem Vermögen ihrer Familie zu Peanuts. Vater Terry, der sein Geld mit Erdgas- und Immobiliengeschäften machte, ist laut «Bloomberg» rund 7,76 Milliarden Dollar schwer. Er und Mama Kim besitzen mit den Buffalo Bills (2014 für 1,4 Mrd. gekauft, er stach dabei den späteren US-Präsidenten Donald Trump aus) und den Buffalo Sabres (2011 für 189 Mio. gekauft) jeweils ein Profiteam in der National Football und in der National Hockey League.
Pegula will in die Top 10
Mit den beiden chronisch erfolglosen Teams fiebert Tochter Jessica regelmässig mit, dank ihrem Sieg beim 500er-Turnier 2019 in Washington hat sie den Bills und den Sabres einen Titel voraus. Nun sollen der nächste Höhepunkt und der Sprung in die Top 10 folgen.
Doch dagegen wird Teichmann etwas einzuwenden haben. Auch sie hat schliesslich einen Lauf, auch für sie geht es im Moment nach oben. In Cincinnati stand sie letzten Sommer auf dieser Stufe schon einmal im Final. «Aber ich habe gelernt, dass nicht jede Woche auf der Tour eine Party ist», sagt sie. Im Moment sieht es indes wieder nach Feierlichkeiten aus. Mindestens die Top 30 wird sie nächsten Montag knacken. Bei einem Turniersieg würde Teichmann sogar unter die besten 20 der Welt vorstossen. (eg)