«Ich nahm es als Chance, wieder von null zu beginnen»
Jil Teichmann kämpft sich nach Absturzjahr zurück

Nach einem äusserst schweren Jahr 2023 will Tennis-Ass Jil Teichmann endlich wieder für Erfolgsmomente sorgen. Dafür soll die Partie im Billie Jean King Cup gegen Polen das erste Mosaiksteinchen werden – Stichwort positive Energie.
Publiziert: 10.04.2024 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 08:21 Uhr
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Jil Teichmann kann wieder lachen: Die Tennisspielerin ist zurück nach ihrer Rückenverletzung.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Cédric HeebRedaktor Sport

Jil Teichmann (26) hat schwierige Monate hinter sich. War sie vor einem Jahr noch die Nummer 30 der Welt, liegt sie aktuell auf dem 213. Rang. 2023 kam die 26-Jährige nie über den Achtelfinal eines WTA-Hauptfeldes hinaus. In diesem Jahr wollte sie neu angreifen, sagte im November noch zu Blick: «Ich will mir selbst zeigen, dass ich es noch immer kann.»

Zeigen konnte sie es noch nicht. An den Australian Open und in Linz (Ö) scheiterte sie in der Quali, in jener von Cluj-Napoca (Rum) zog sie sich anfangs Februar eine Rückenverletzung zu. Seither fiel sie aus, ihr Comeback hat sie damals für April vorgesehen.

Jetzt ist April und Teichmann steht auf dem Platz. Am Freitag und Samstag steht die Billie-Jean-King-Cup-Begegnung gegen Polen mit Weltnummer 1 Iga Swiatek (22) an. Am Dienstag teilt sich die Bielerin im dort ansässigen Leistungszentrum den Court mit Ylena In-Albon (25). Die beiden jagen die Filzkugeln übers Netz, liefern sich lange, intensive Ballwechsel.

Teichmann will Teamspirit in Energie umwandeln

Hält also der Rücken? «Es geht besser», sagt sie an der Pressekonferenz. Erst vor zwei Wochen sei sie wieder ins Training eingestiegen, da «es länger gedauert hat als angenommen». Doch sie gewinnt der Verletzung auch Positives ab, wie sie Blick offenbart: «Im ersten Moment war es sehr hart. Aber ich nahm es als Chance, wieder von null zu beginnen, alles zu verdauen und langsam aufzubauen.» Ziele für den weiteren Saisonverlauf setzt sie sich keine – ausser gesund zu bleiben.

Die Stimmung im Training ist locker, es wird gewitzelt und gelacht – wie immer, wenn die besten Spielerinnen des Landes zusammenkommen. Kann Teichmann aus dem Teamspirit in der Schweizer Wohlfühloase für ihre persönliche Situation Kraft tanken? «Sehr. Ich ziehe jeweils extrem viel Energie aus diesen Wochen.» Man helfe sich immer, auf dem Platz, neben dem Platz «und beim Shoppen, wenn es sein muss».

Nach Absturzjahr zur Teamleaderin?

Dass sie dabei ist, dürfte auch für die unerfahrenen Teamkolleginnen In-Albon (zum 2. Mal dabei) und Debütantin Valentina Ryser (23) von Vorteil sein. Denn nicht nur Belinda Bencic (27, Schwangerschaft) kann nicht mittun, auch Viktorija Golubic (31) fehlt. Eine Knie- und Fussverletzung machen der Zürcherin zu schaffen, wie sie Blick sagt.

Mit jungem Team gegen Swiatek und Co.

Keine Belinda Bencic, keine Viktorija Golubic – die aktuellen Nummern eins und zwei der Schweiz fallen gegen Polen aus. Bencic erwartet in Kürze ihr erstes Kind, Golubic fällt verletzt aus, wie BJK-Cup-Teamcaptain Heinz Günthardt verkündet. Die Zürchern leidet an einer Fuss- und schon seit längerem an einer Knieverletzung. Sie möchte vor den French Open wieder auf die Tour zurückkehren.

Es rücken Ylena In-Albon (25), die zum zweiten Mal dabei ist, und Valentina Ryser nach. Für die 22-jährige Thunerin ist es die erste Nomination ins Nationalteam. «Sie hat sich gut ins Team gespielt und verstärkt es», sagt Günthardt über den «Rookie». Mit einem Altersschnitt von 23 Jahren sei die Truppe eine der jüngsten, die es je gegeben hat. «Es ist immer noch ein sehr starkes Team mit Erfahrung», so Günthardt.

Die bestklassierte Spielerin ist zugleich die jüngste: Céline Naef (18) liegt derzeit auf Platz 148 der Weltrangliste. Hinter ihr folgen Simona Waltert (WTA 158), Jil Teichmann (WTA 213), Ylena In-Albon (WTA 234) und Valentina Ryser (WTA 267).

Das Schweizer Team gegen Polen: Jil Teichmann, Céline Naef, Captain Heinz Günthardt, Simona Waltert, Ylena In-Albon und Valentina Ryser.
Urs Lindt/freshfocus

Keine Belinda Bencic, keine Viktorija Golubic – die aktuellen Nummern eins und zwei der Schweiz fallen gegen Polen aus. Bencic erwartet in Kürze ihr erstes Kind, Golubic fällt verletzt aus, wie BJK-Cup-Teamcaptain Heinz Günthardt verkündet. Die Zürchern leidet an einer Fuss- und schon seit längerem an einer Knieverletzung. Sie möchte vor den French Open wieder auf die Tour zurückkehren.

Es rücken Ylena In-Albon (25), die zum zweiten Mal dabei ist, und Valentina Ryser nach. Für die 22-jährige Thunerin ist es die erste Nomination ins Nationalteam. «Sie hat sich gut ins Team gespielt und verstärkt es», sagt Günthardt über den «Rookie». Mit einem Altersschnitt von 23 Jahren sei die Truppe eine der jüngsten, die es je gegeben hat. «Es ist immer noch ein sehr starkes Team mit Erfahrung», so Günthardt.

Die bestklassierte Spielerin ist zugleich die jüngste: Céline Naef (18) liegt derzeit auf Platz 148 der Weltrangliste. Hinter ihr folgen Simona Waltert (WTA 158), Jil Teichmann (WTA 213), Ylena In-Albon (WTA 234) und Valentina Ryser (WTA 267).

Wird nun Teichmann, die von den einsatzfähigen Spielerinnen am meisten BJK-Cup-Erfahrung hat (10:4 Siege), gar zur Teamleaderin, obwohl sie hinter Team-Küken Naef (18, WTA 148) und Simona Waltert (23, WTA 158) nominell nur die Nummer 3 ist? Captain Heinz Günthardt (65) weiss noch nicht, wen er spielen lassen will, sagt aber: «Das Ranking gibt mir einen Anhaltspunkt, mehr nicht. Es zeigt mir, welche Optionen ich habe, und da gehört Jil wie alle anderen dazu.»

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