Heute Super Monday an den Swiss Indoors
Schafft Federer in Basel Historisches?

Roger Federer (38) möchte in Basel seinen zehnten Titel an den Swiss Indoors gewinnen. Der Lokalmatador ist bereit für den Heimauftritt, der am Montag mit einem Auftritt von Anastacia beginnt.
Publiziert: 21.10.2019 um 14:29 Uhr
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Roger Federer beim Einmarsch 2018 an den Swiss Indoors zum Startspiel gegen Krajinovic.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Marc Ribolla

Der Shanghai-Frust ist gänzlich aus seinen Gesichtszügen verschwunden. Entspannt sitzt Roger Federer vor den Medienleuten in der Basler St.Jakobshalle. Kein Wunder, sein Heimturnier steht an. Gedanken an seinen letzten Ernstkampf vorletzte Woche hegt er keine mehr. Damals zeigte Federer eine ungewohnte Seite von sich, als er sich bei der Niederlage im Shanghai-Viertelfinal gegen Alexander Zverev mit dem Schiedsrichter anlegte – und sogar einen Punktabzug kassierte. Tempi passati.

Sein Blick ist nach vorne gerichtet. In Basel fühlt er sich seit seiner Kindheit pudelwohl. Schon bevor er zum Superstar wurde, machte Federer den Swiss Indoors seine Aufwartung als Ballboy. Seit dem Profidebüt 1998 hat der 38-Jährige das Turnier spielerisch geprägt wie kein anderer. Mittlerweile ist er neunfacher Champion in seiner Heimat und stand seit 2000 unglaubliche 14 Mal im Final.

Dieses Jahr jagt er seinen zehnten Basler Titel - eine Marke, die der 102-fache Turniersieger bisher nur beim Rasen-Turnier in Halle (D) erreicht hat. In der St. Jakobshalle tritt Federer mit seiner längsten Basler Siegesserie an. Seit zwanzig Matches ist er dort ungeschlagen. Zuletzt verlor Roger vor sechs Jahren im Final gegen Juan Martin Del Potro!

«Die Zehn wäre eine unglaubliche Zahl»

«Die Zehn wäre eine unglaubliche Zahl. Ich mag mich erinnern, als Rafa dies in Monaco das erste Mal schaffte. Jetzt bin ich auch in dieser Lage, aber trotzdem noch weit weg. Man muss ein Turnier oft und erfolgreich gespielt haben. Sind es die Bedingungen? Die Stadt? Das Publikum? Am Schluss ist es eine Kombination von allem. Das ist sicher auch hier in Basel der Fall», sagt Federer.

Obwohl er seit Halle im Juni keinen Titel mehr erobert hat, tritt er mit Selbstvertrauen an. «Es hat immer geholfen, dass ich hier mit den Fans im Rücken spielen kann. Das macht wohl den Gegner nervös und mich beflügelt es eher.»

Auf seinen eigenen Wunsch hin bestreitet Federer nach Jahren sein Startmatch gegen den Qualifikanten Peter Gojowczyk (D, ATP 111). bereits am Montagabend (19 Uhr). «Das Problem war, dass ich bis zur Auslosung am Samstag nicht wusste, ob ich tatsächlich am Montag spielen darf. Wenn mir zum Beispiel ein Finalist des Moskauer Turniers zugelost worden wäre, wäre es schwierig geworden. Das hat die Planung etwas beeinflusst. Aber nun bin ich in der Konzentrationsphase», schildert Federer seine Vorbereitung.

Federer bleibt Basel erhalten

Beruhigend für die Fans ist auch: 2019 wird nicht das letzte Mal sein, wo sie ihren Liebling anfeuern können. Federer hat vor wenigen Tagen seinen Vertrag mit den Swiss Indoors verlängert. «Mein Ziel war, einen Vertrag zu haben, der so lange automatisch läuft, solange ich profimässig spiele. Das haben wir erreicht. Für mich war aber klar, dass ich hier jedes Jahr spielen werde. Das ist nun offiziell. Meine Basler Gage gebe ich seit Jahren bereits an meine Stiftung weiter», so der Maestro. Für seine Anhänger ist eines sowieso sicher: Sie wollen am Montag ein strahlendes Federer-Gesicht erleben.

Swiss Indoors: Die Spiele vom Montag

Centre Court
14.00 Koolhof (Ho)/Tsitsipas (Gr) –
Fritz (USA)/Opelka (USA)
17.30 Grand Opening mit Anastacia
19.00 Federer (Sz) – Gojowczyk (De)
20.30 Paire (Fr) – Laaksonen (Sz)

Court 1
13.00 J. Murray (Gb)/Skupski (Gb) – Ehrat (Sz)/Hüsler (Sz)
anschl. Lajovic (Srb)/Ramos-Vinolas (Sp) – Qualifikanten
19.00 Struff (De) – Kecmanovic (Srb)
anschl. De Minaur (Aus) – Qualifikant

Centre Court
14.00 Koolhof (Ho)/Tsitsipas (Gr) –
Fritz (USA)/Opelka (USA)
17.30 Grand Opening mit Anastacia
19.00 Federer (Sz) – Gojowczyk (De)
20.30 Paire (Fr) – Laaksonen (Sz)

Court 1
13.00 J. Murray (Gb)/Skupski (Gb) – Ehrat (Sz)/Hüsler (Sz)
anschl. Lajovic (Srb)/Ramos-Vinolas (Sp) – Qualifikanten
19.00 Struff (De) – Kecmanovic (Srb)
anschl. De Minaur (Aus) – Qualifikant

Das sind die Swiss Indoors 2019

Bedeutung
Die Swiss Indoors operieren mit einem Budget von rund 18,5 Millionen Franken. Damit ist das Turnier der grösste wiederkehrende Sportanlass in unserem Land. Auch auf der ATP-Tour gehört Basel zu den Top-3-Hallenturnieren hinter Paris-Bercy und Shanghai. Dieses Jahr sind mit Roger Federer, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Roberto Bautista Agut vier Top-Ten-Spieler dabei.

Preisgeld
Dieses Jahr schütten die Swiss Indoors insgesamt 2,2 Millionen Euro aus. Für den Sieger liegen 430 125 Euro bereit. Wer im Einzel in der 1. Runde rausfliegt, bekommt immerhin 15 840 Euro. Am wenigsten kassieren die Erstunden-Quali-Verlierer mit 3045 Euro. Dazu zählen die Schweizer Marc-Andrea Hüsler und Sandro Ehrat.

Super Monday
Die grosse Eröffnungsshow am Montagabend mit Musik und Kultur hat seit 2008 Tradition. Bevor Federer um 19 Uhr sein Startspiel bestreitet, wird heute Soul-Star Anastacia ab 17.30 Uhr für musikalische Stimmung sorgen. Die 51-jährige US-Sängerin, die den Brustkrebs besiegt hat, sang 2002 auch das Titellied der Fussball-WM. Vor ihr waren auch schon Udo Jürgens oder Amy Macdonald die Stars am Basler «Super Monday».

Weltweite Aufmerksamkeit
Die Werbepräsenz der Swiss Indoors für die Stadt Basel ist beeindruckend und von unbezahlbarem Wert. Letztes Jahr wurde das Turnier in 150 Ländern während 3418 Stunden gezeigt. Knapp 29 Millionen Menschen verfolgten die Spiele live am TV, auf Social Media oder via Streaming-Plattformen. Die Stadt Basel bezahlt jährlich gut investierte 270 000 Franken für den Schriftzug «BASEL». Das Turnier generiert zudem täglich etwa 500 Hotel-Übernachtungen.

50. Austragung
Das Basler Turnier blickt auf eine grosse Geschichte zurück. Seit der Premiere 1970 in Muttenz hat sich der Anlass unter Gründer Roger Brennwald stetig entwickelt, 1975 folgte der Umzug in die neue St. Jakobshalle. Im Buch der Sieger der Swiss Indoors stehen nebst Federer Legenden wie Borg, Lendl, McEnroe, Edberg, Becker, Sampras oder Djokovic. Gefeiert wird aber erst 2020 zum 50. Geburtstag.

Bedeutung
Die Swiss Indoors operieren mit einem Budget von rund 18,5 Millionen Franken. Damit ist das Turnier der grösste wiederkehrende Sportanlass in unserem Land. Auch auf der ATP-Tour gehört Basel zu den Top-3-Hallenturnieren hinter Paris-Bercy und Shanghai. Dieses Jahr sind mit Roger Federer, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Roberto Bautista Agut vier Top-Ten-Spieler dabei.

Preisgeld
Dieses Jahr schütten die Swiss Indoors insgesamt 2,2 Millionen Euro aus. Für den Sieger liegen 430 125 Euro bereit. Wer im Einzel in der 1. Runde rausfliegt, bekommt immerhin 15 840 Euro. Am wenigsten kassieren die Erstunden-Quali-Verlierer mit 3045 Euro. Dazu zählen die Schweizer Marc-Andrea Hüsler und Sandro Ehrat.

Super Monday
Die grosse Eröffnungsshow am Montagabend mit Musik und Kultur hat seit 2008 Tradition. Bevor Federer um 19 Uhr sein Startspiel bestreitet, wird heute Soul-Star Anastacia ab 17.30 Uhr für musikalische Stimmung sorgen. Die 51-jährige US-Sängerin, die den Brustkrebs besiegt hat, sang 2002 auch das Titellied der Fussball-WM. Vor ihr waren auch schon Udo Jürgens oder Amy Macdonald die Stars am Basler «Super Monday».

Weltweite Aufmerksamkeit
Die Werbepräsenz der Swiss Indoors für die Stadt Basel ist beeindruckend und von unbezahlbarem Wert. Letztes Jahr wurde das Turnier in 150 Ländern während 3418 Stunden gezeigt. Knapp 29 Millionen Menschen verfolgten die Spiele live am TV, auf Social Media oder via Streaming-Plattformen. Die Stadt Basel bezahlt jährlich gut investierte 270 000 Franken für den Schriftzug «BASEL». Das Turnier generiert zudem täglich etwa 500 Hotel-Übernachtungen.

50. Austragung
Das Basler Turnier blickt auf eine grosse Geschichte zurück. Seit der Premiere 1970 in Muttenz hat sich der Anlass unter Gründer Roger Brennwald stetig entwickelt, 1975 folgte der Umzug in die neue St. Jakobshalle. Im Buch der Sieger der Swiss Indoors stehen nebst Federer Legenden wie Borg, Lendl, McEnroe, Edberg, Becker, Sampras oder Djokovic. Gefeiert wird aber erst 2020 zum 50. Geburtstag.

Hier trifft Federer seinen Doppelgänger
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Sponsor klont den Maestro:Hier trifft Federer seinen Doppelgänger
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Roger Federers Titel in Bildern. Klick dich durch die Galerie! Mailand 2001 – Der erste Titel für das grosse Talent. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwingt Federer Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4.
Foto: Keystone
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