Auf dem Centre Court von Wimbledon ist die Gunst der Fans am Sonntag klar verteilt. Roger Federer (37) ist der Liebling der Fans. Im Final gegen den späteren Sieger Novak Djokovic (32) feuert eine grosse Mehrheit der 15'000 Zuschauer den Schweizer und achtfachen Wimbledon-Champion an.
Der Höhepunkt der Missgunst geschieht, als Djokovic sich beim Stuhl-Ref Damian Steiner wegen einer Hawk-Eye-Challenge beschwert und ausgebuht wird. Während des ganzen Matchs applaudieren die Fans auch bei unerzwungenen Fehlern des Serben, teilweise gabs auch Pfiffe.
Trotz der spürbaren Unbeliebtheit hält Djokovic dem Druck stand und gewinnt noch nach zwei abgewehrten Matchbällen. Sein Ex-Trainer, BBC-Experte und dreifache Wimbledon-Sieger Boris Becker (51) lobt ihn dafür in der «BBC»: «Es kommt der Punkt, an dem du frustriert bist. Aber ich denke, er ist gut damit umgegangen und war mental gut vorbereitet.»
Fans müssten Grösse Djokovics respektieren
Der Deutsche fordert nach dem Triumph Djokovics aber mehr Respekt für dessen Leistungen und kritisiert die Fans für ihr Verhalten. «Federer ist der Grösste aller Zeiten und hat das Recht, diese Liebe zu erhalten. Aber andererseits muss man einen vierfachen Champion ein wenig mehr respektieren», sagt Becker. Nach 16 Major-Titeln müssten die Fans endlich die Grösse von Novak Djokovic anerkennen.
Am Montagabend äussert sich Becker dann auch explizit zu Federer. Er lobt ihn mit einem Instagram-Beitrag und schreibt: «Roger Federer spielte einen der besten Finals aller Zeiten, verlor und zeigte wahre Sportlichkeit, Charakter und Geist. Solche wie dich, gibts keinen mehr. #goat» (rib)