Im Alter von bald 38 Jahren jagt Roger Federer in Wimbledon nach einem weiteren Grosserfolg – und wehrt sich dabei bisher erfolgreich gegen die neue Generation. Heute trifft Federer (ATP 3) nun im Achtelfinal auf den Italiener Matteo Berrettini (ATP 20). Nach dem Südafrikaner Harris (22) und dem Briten Clarke (20) ist der 23-jährige Berrettini ein weiterer Herausforderer aus der U23-Generation, der sich erstmals dem Maestro stellt.
Auch wenn Federer die Aufgaben bisher mit Bravour löste, ist Vorsicht geboten. Denn die Zahlen seit 2017 zeigen: Gegen die jungen Spieler auf der Tour hat Federer entgegen den Erwartungen eine verhältnismässig schwächere Bilanz.
- A. Zverev (20), Montreal 2017
- Kokkinakis (21), Miami 2018
- Coric (21), Halle 2018
- Coric (21), Shanghai 2018
- A. Zverev (21), ATP Final 2018
- Tsitsipas (20), Australian Open 2019
- A. Zverev (20), Montreal 2017
- Kokkinakis (21), Miami 2018
- Coric (21), Halle 2018
- Coric (21), Shanghai 2018
- A. Zverev (21), ATP Final 2018
- Tsitsipas (20), Australian Open 2019
Pleite in fast jeder vierten Partie gegen U23-Gegner
BLICK schaut auf die Statistik seit den Australian Open 2017. Der sensationelle Comeback-Triumph damals – nach seiner halbjährigen Verletzungspause – markiert im Rückblick den Auftakt zum goldenen Spätherbst seiner Karriere.
Zieht man alle Matches gegen 23-Jährige und Jüngere seither zu Buche, stehen 26 Siegen sechs Niederlagen gegenüber. Oder anders ausgedrückt: Federer verliert knapp jede vierte Partie gegen die U23-Vertreter. Doppelt so gut siehts bei Spielen gegen die Ü23 aus.
Gegen U23
26 Siege – 6 Niederlagen
Federer verliert gut jede vierte Partie.
Gegen Ü23
109 Siege – 13 Niederlagen
Federer verliert gut jede achte Partie.
Gegen U23
26 Siege – 6 Niederlagen
Federer verliert gut jede vierte Partie.
Gegen Ü23
109 Siege – 13 Niederlagen
Federer verliert gut jede achte Partie.
Federer ist also gewarnt. Zumal er um Berrettinis Stärken weiss. Insbesondere, weil der grossgewachsene Römer (196 cm) sich Schritt um Schritt der Weltspitze nähert. Letztes Jahr gewann er in Gstaad sein erstes ATP-Turnier, heuer doppelte Berrettini im April in Budapest und im Juni beim Rasen-Turnier in Stuttgart nach. In München stand er zudem im Final.
Auch im deutschen Federer-Mekka Halle schaffte er es anschliessend in die Halbfinals. Roger schwärmte dort von Berrettini: «In Stuttgart ohne Satzverlust zu gewinnen und hier den Lauf fortzusetzen, ist beeindruckend. Er ist jemand, auf den man auch in Wimbledon aufpassen muss.»
«Ich habe die Waffen, um Federer zu schlagen»
Den Aufstieg auf ATP-Rang 20 verdankt Berrettini seinen regelmässig starken Auftritten an ATP-250-Turnieren. Für Federer ist dies genau das optimale Rezept. Auf die jüngste Entwicklung seines Gegners angesprochen, meinte er am Samstag: «Ich habe immer gedacht, dass das der richtige Weg ist. In diesen Turnieren weit zu kommen und sie zu gewinnen. Das gibt einem Schwung für die grösseren Turniere. Genau das hat Matteo nun getan.» Er erwarte eine schwierige Achtelfinal-Partie.
Berrettini hat es in den eigenen Händen, die U23-Bilanz gegen Federer weiter zu verbessern. An der Motivation, seinem Jugend-Idol den Meister zu zeigen, fehlt es nicht. Er sagt selbstbewusst: «Ich habe die nötigen Waffen und werde auf meinen Aufschlag fokussiert sein.»
Federer muss sich wappnen, wenn er nicht wie im Vorjahr (im Viertelfinal gegen Anderson) an einem servicestarken Spieler scheitern möchte.
Ein Kommentar von BLICK-Reporter Marc Ribolla
Den ganz grossen Effort musste Roger Federer in der ersten Wimbledon-Woche noch nicht zeigen. Abgesehen vom verlorenen Startsatz im ersten Match entschied der Maestro zuletzt neun Sätze in Folge für sich. Der bald 38-Jährige zeigte sich gegen die jüngeren Rivalen Lloyd Harris (22) und Jay Clarke (20) auf der absoluten Höhe des Geschehens.
Auch wenn er statistisch öfter gegen die jungen Wilden auf der Tour verliert, hat er die junge Generation grundsätzlich im Griff. Die Herausforderer der sogenannten Next Gen sind noch nicht in der Lage, den Maestro dauerhaft zu gefährden. Nur punktuell konnten Top-Spieler wie Tsitsipas, Zverev oder Coric Nadelstiche setzen.
Federer steht heute zum 17. Mal in den Achtelfinals in Wimbledon, das hat vor ihm noch keiner geschafft. Praktisch bei jedem Turnier, das er spielt, stellt er Rekorde auf. Das Alters-Phänomen Federer ist fast nicht greifbar. Er ist nach Ivo Karlovic (40, ATP 80) der zweitälteste Spieler in den Top 100 und hält die Jugend in Schach. Respekt!
Obwohl Federer, Nadal (33) und Djokovic (32) altern, ist eine Wachablösung nicht in Sicht. Die grossen drei bleiben auf dem Thron, wohl auch in diesem Jahr werden sie die Spitze der Weltrangliste zieren.
Nimmt Federer heute die Hürde Berrettini, nähert er sich einem weiteren Altersrekord. Er war letztes Jahr bei seinem Australien-Sieg 36 Jahre, fünf Monate und 21 Tage alt – und damit der zweitälteste Grand-Slam-Sieger der Profi-Ära.
Triumphiert er heuer in Wimbledon, löscht er die Marke von Ken Rosewall aus. Der Australier gewann 1972 sein Heimturnier in Melbourne im Alter von 37 Jahren, zwei Monaten und einem Tag.
Ein Kommentar von BLICK-Reporter Marc Ribolla
Den ganz grossen Effort musste Roger Federer in der ersten Wimbledon-Woche noch nicht zeigen. Abgesehen vom verlorenen Startsatz im ersten Match entschied der Maestro zuletzt neun Sätze in Folge für sich. Der bald 38-Jährige zeigte sich gegen die jüngeren Rivalen Lloyd Harris (22) und Jay Clarke (20) auf der absoluten Höhe des Geschehens.
Auch wenn er statistisch öfter gegen die jungen Wilden auf der Tour verliert, hat er die junge Generation grundsätzlich im Griff. Die Herausforderer der sogenannten Next Gen sind noch nicht in der Lage, den Maestro dauerhaft zu gefährden. Nur punktuell konnten Top-Spieler wie Tsitsipas, Zverev oder Coric Nadelstiche setzen.
Federer steht heute zum 17. Mal in den Achtelfinals in Wimbledon, das hat vor ihm noch keiner geschafft. Praktisch bei jedem Turnier, das er spielt, stellt er Rekorde auf. Das Alters-Phänomen Federer ist fast nicht greifbar. Er ist nach Ivo Karlovic (40, ATP 80) der zweitälteste Spieler in den Top 100 und hält die Jugend in Schach. Respekt!
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