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Legende Emerson zu Wimbledon
«Ich würde mein Geld auf Djokovic setzen»

Roy Emerson ist 28-facher Grand-Slam-Sieger. Fünf dieser Titel hat er in Wimbledon errungen. BLICK hat die Legende vor dem Start des wichtigsten Tennisturniers des Jahres zum Gespräch getroffen.
Publiziert: 06.07.2019 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2019 um 14:11 Uhr
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Tennis-Legende Roy Emerson glaubt an einen weiteren Wimbledon-Titel Roger Federers.
Foto: freshfocus
Dieter Boller

BLICK: Roy Emerson, Sie haben das traditionsreiche Turnier von Wimbledon zweimal im Einzel und dreimal im Doppel gewonnen, was macht dieses Turnier so einzigartig?
Roy Emerson:
Wimbledon war schon damals in den 1950er- und 1960er-Jahren das wichtigste Turnier des Jahres. Alle wollten hier gewinnen. Es war einfach das Turnier mit der grössten Klasse. Das englische Publikum ist überaus gesittet und interessiert am Spiel. Wenn man bei einem Big Point servierte, hätte man im Stadion eine Nadel fallen hören. Diese Stille sorgte für eine gewaltige Atmosphäre.

Was machte diese Klasse sonst noch aus?
Die Organisatoren behandelten uns Spieler wie Royals. Wir lebten zwar meist in einer billigen Unterkunft oder teilten uns ein günstiges Apartment mit anderen Spielern, um irgendwie über die Runden zu kommen. Zu den Spielen abgeholt wurden wir aber immer mit einem Rolls-Royce.

Sollte das Turnier mehr mit der Zeit gehen, allzu strenge Regeln wie zum Beispiel die weissen Kleider überdenken?
Nein, Wimbledon sollte die Regeln nicht lockern. Weisse Kleider sind einfach fabelhaft. Mir gefällt die Mode nicht, die heute an anderen Turnieren getragen wird: gemischte Farben, T-Shirts, schwarze Socken – das mag ich nicht. Man muss doch ein bisschen Klasse haben.

Welchen persönlichen Wimbledon-Moment werden Sie nie vergessen?
Ich hatte stets nur eine kurze Hose mit dabei. Meine Glücks-Shorts. Als ich einst gegen John Newcombe auf dem No. 1 Court spielte, brach der Knopf und die Hose hielt nicht mehr. Ich richtete mich ans Publikum und fragte in die Menge: «Hat jemand zufälligerweise einen Knopf und eine Nadel dabei?» Glücklicherweise konnte mich ein Zuschauer aus dieser misslichen Lage befreien.

Wer, glauben Sie, gewinnt Wimbledon dieses Jahr?
Es wird sicher jemand aus den Top drei sein. Sie sind alle in einer guten Form. Falls Federer und Nadal es bis ins Halbfinale schaffen, werden sie sich beim Aufeinandertreffen nichts schenken und sich einen harten Schlagabtausch liefern. Djokovic dürfte es da leichter haben und allenfalls mit weniger Energieverlust ins Endspiel vorstossen. Vielleicht ein Vorteil.

Sie sehen also Novak Djokovic als Favorit auf den Titel?Nun, Federer hat auch gute Chancen. Aber Djokovic ist in einer Topform und er spielt gar nicht mal so schlecht auf Rasen (lacht). Ich würde mein Geld auf Djokovic setzen, wenn ich müsste.

In Wimbledon folgt die Setzung der Spieler nicht exakt der Reihenfolge des ATP-Rankings. Rafael Nadal hat sich darüber nicht sonderlich gefreut. Verständlich?
Ich kann Nadals Frustration verstehen. Es ist nicht fair. Ich denke, er hätte es verdient, an Nummer zwei gesetzt zu werden. Zu meiner Zeit war dieses System der Setzlisten-Bestimmung jedoch gängig. Auch in Paris wurden die Spieler weiter vorne gesetzt, die in der Vergangenheit auf Sand besser performt hatten. 

Wie viele Wimbledontitel kann Federer noch gewinnen?
Einen wird er noch holen. Falls nicht in diesem Jahr, dann im nächsten. Denn die Zeit wird langsam knapp. Und er wird nicht jünger. Verstehen Sie mich nicht falsch, er spielt fantastisch mit seinen 37 Jahren. Doch es ist eine riesige Herausforderung, über Best-of-Five zu bestehen. Federer kann sicher noch viele Turniere mit Spielen über drei Gewinnsätze gewinnen. Doch ob er noch lange in der Lage ist, Majortitel zu holen, da bin ich mir nicht sicher.

Verfolgen sie Roger Federers Drittrundenpartie gegen den Franzosen Lucas Pouille live ab 17.15 Uhr bei BLICK im Stream und Ticker!

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Federer nach Achtelfinal-Einzug in Wimbledon
«Pouille war ein erster grosser Test»

Roger Federer wird seiner Favoritenrolle im Duell mit Lucas Pouille gerecht – und zieht in etwas mehr als zwei Stunden in den Wimbledon-Achtelfinal ein. 7:5, 6:2, 7:6! Nun wartet das Duell mit dem Italiener Matteo Berrettini.
Publiziert: 06.07.2019 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2019 um 09:15 Uhr
Federer bejubelt den Achtelfinal-Einzug in Wimbledon
0:45
Trotz harzigem Start:Federer bejubelt den Achtelfinal-Einzug in Wimbledon
Marco Pescio und Cécile Klotzbach

Roger bleibt in Wimbledon auf Kurs!

Wie zuvor Rivale Rafael Nadal feiert Federer zum Abschluss der ersten Turnier-Woche seinen 35. Sieg im Jahr 2019. Die beiden Tennis-Legenden überholen damit den bisherigen Leader in dieser Statistik – den in London überraschend früh ausgeschiedenen Stefanos Tsitsipas.

Doch in seinem überhaupt erst zweiten Duell mit Lucas Pouille (im Head-to-Head stehts jetzt 2:0 für Roger) wird Federer von Beginn an nichts geschenkt. Im Gegenteil: Der Franzose (ATP 28) erweist sich als unangenehmer Widersacher, der gleich die ersten beiden Breakmöglichkeiten der Partie für sich beansprucht. Doch Federer findet jeweils die passende Antwort – und letztlich auch ein Mittel, den ersten Satz irgendwie für sich zu entscheiden.

Magie auf Sparflamme

Der gewohnte Glanz des Federer-Spiels bekommen die Fans auf den Zuschauerrängen des Centre Courts erst in Durchgang zwei zu sehen. Da packt die Weltnummer drei – wenn auch nur zwischendurch – endlich Zauberschläge aus und sichert sich prompt mittels frühem Break eine 2:0-Führung. Am Ende stehts 6:2. Federer macht kurzen Prozess.

Satz drei ist wieder umkämpfter. Pouille, der immerhin schon einen Rasen-Titel aufweisen kann (Stuttgart 2017), erzwingt das Tie-Break. Doch da behält Federer mit 7:4 die Oberhand. Nach zwei Stunden und sechs Minuten Spielzeit ist das Achtelfinal-Ticket eingetütet.

Später an der Pressekonferenz meint der 37-Jährige: «Ich denke, es war ein hohes Niveau, und zwar von Beginn weg. Ich werde heute zufrieden nach Hause gehen. Ich wusste, dass Pouille ein erster grosser Test war und bin jetzt recht entspannt, dass ich den so gut gemeistert habe. Ich hoffe, dass ich mich in der nächsten Woche weiter steigern kann.»

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Roger Federer jubelt über den Achtelfinal-Einzug in Wimbledon.
Foto: Sven Thomann/Blicksport

Roger schreibt weiter Geschichte

Es ist Federers 350. Sieg an einem Grand-Slam-Turnier (bei 56 Niederlagen) – Bestmarke! Und à propos historische Erfolge: Mit seinem 17. Wimbledon-Achtelfinal lässt der Baselbieter nun Jimmy Connors (16) hinter sich.

Und: Mit dem insgesamt 65. Achtelfinal-Einzug bei einem Major-Bewerb erweitert Roger seinen eigenen Rekord.

Zu all seinen Bestmarken sagt er bescheiden: «Sie sind mir nur teilweise wichtig. Sie bedeuten mir schon was, aber nicht die Welt. Sie sagen vielleicht für die letzten zwanzig Jahre aus, dass ich gut gewesen bin. Aber früher war das Reisen noch nicht für alle so leicht wie heute. Deshalb spielten die Top-Stars nicht alle Grand Slams.»

Jetzt wartet die Turnier-Nummer 17

Nach dem spielfreien Sonntag trifft der 20-fache Grand-Slam-Sieger am Montag im Achtelfinal auf Matteo Berrettini, die Nummer 17 des Turniers. Der Italiener, gegen den Federer noch nie spielte, hat in der dritten Runde zwei Sätze mehr bestreiten müssen. Gegen den Argentinier Diego Schwartzmann gewinnt Berrettini erst nach vier Stunden und 20 Minuten – mit 6:7, 7:6, 4:6, 7:6, 6:3.

Federer zu seinem nächsten Gegner: «Ich kenne ihn nicht gut, sah ihn aber in Halle spielen und er hielt sich dort ziemlich gut. Er macht es genau richtig: Gewinnt erst kleinere Turniere, steigert sich dann bis zu 250-Titel und macht jetzt immer mehr auch bei den grossen Events auf sich aufmerksam.»

Und abschliessend meint der im August 38 Jahre alt werdende Routinier vor dem Duell mit dem 15 Jahre jüngeren Berrettini:« Ich hoffe, er hat in seinem Fünfsätzer gegen Diego Schwartzmann etwas Energie liegen gelassen... Aber er ist ja noch jung.»

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