Es ist die Hammer-Aussage von Nick Kyrgios am späten Sonntagabend in New York: «Vielleicht noch drei Spiele, dann müssen wir nie wieder Tennis spielen.»
Deutet er hier etwa seinen Rücktritt an? Möglich, denn: «Falls ich ein Grand-Slam-Turnier gewinne, weiss ich nicht, wie viel Motivation ich danach noch haben werde.» Er könne es kaum erwarten, endlich nach Hause zu gehen und seine Familie zu sehen.
Kyrgios sorgt für neue Nummer eins
Zuerst hat er aber noch was vor: «Ich bin soweit, grosse Spiele zu gewinnen.» Wie in den Stunden zuvor gegen Daniil Medwedew (26), als er den Russen aus dem Turnier wirft.
Damit ist klar: Es gibt einen Wechsel in der Weltrangliste. Nadal scheitert zwar im Achtelfinal, würde jedoch die Spitze übernehmen, wenn weder Casper Ruud noch Carlos Alcaraz in den Final kommen.
Kommt aber einer der beiden ins Endspiel, ist er die neue Nummer eins. Sollten beide im Final stehen, wird der Sieger den Tennis-Thron erklimmen. Alcaraz wäre übrigens der jüngste in der Geschichte des Männer-Tennis, der diesen Meilenstein erreichen würde.
Freie Fahrt in den Final?
Zurück zu Kyrgios: Spätestens nach seinem Sieg gegen Medwedew und dem Aus von Nadal geht er als Top-Favorit auf den Titel in die letzten Turniertage. Schon in Wimbledon zeigte der Sohn eines Griechen und einer Malaysierin, dass er für den grossen Coup bereit ist. Erst im Final wurde er von Djokovic gestoppt. Doch dieser ist in New York nicht dabei.
Wer könnte denn noch den ersten Grand-Slam-Erfolg des 27-Jährigen verhindern? Kandidaten gibt es mit Alcaraz, Ruud oder Berrettini genug, Chatschanow heisst erstmal die nächste Hürde im Viertelfinal am Dienstagabend (Schweizer Zeit). (che)