Belinda Bencic scheidet am US Open in der 3. Runde als letzte Schweizerin aus. Die als Nummer 13 gesetzte Schweizerin verliert gegen die Nummer 22 Karolina Pliskova aus Tschechien in knapp zweieinhalb Stunden 7:5, 4:6, 3:6.
Nachdem sie sich in den ersten zwei Runden noch aus mehreren brenzligen Situationen befreien konnte, gibt Bencic gegen die ehemalige Weltranglistenerste und US-Open-Finalistin von 2016 eine Partie aus der Hand, die sie zu kontrollieren scheint. Ohne zu brillieren gewinnt die 23-jährige Ostschweizerin den ersten Satz 7:5 und legt im zweiten gleich mit 2:0 vor. Gegen die gross gewachsene Tschechin, deren Stärken beim Aufschlag und nicht beim Return liegen, schon eine sehr gute Ausgangslage.
Fehler häufen sich
Wie oft in den letzten Wochen und Monaten findet Bencic aber nicht zu einer gewissen Ruhe in ihrem Spiel. Gute und schlechte Phasen wechseln sich ab, insgesamt agiert sie aber zu fehlerhaft und unkonstant. Pliskova gleicht postwendend zum 2:2 aus und sichert sich mit einem Break zum 6:4 den Satzausgleich.
Es hapert nicht zuletzt beim Service, der die Olympiasiegerin letztlich auch die Partie kostet. Nach dem 1:1 im Entscheidungssatz bringt Bencic kein Aufschlagspiel mehr durch. Auf Breaks zum 1:3 und zum 2:4 vermag sie noch zu reagieren, doch dasjenige zum 3:5 ist dann eines zu viel. Nach 2:26 Stunden ist es die 30-jährige Pliskova, die mit einem Vorhand-Winner in die Achtelfinals einzieht und dort auf die Belarussin Viktoria Azarenka trifft.
«Es tut weh»
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache zu Ungunsten von Bencic. Sie zeigen 42 unerzwungene Fehler und nur acht gewonnene Service-Games (von 15) an. «Am Schluss wurde ich nervös und konnte nicht entspannen und so nicht mein Tennis spielen», analysiert eine sichtlich niedergeschlagene Bencic gegenüber SRF.
Wo es für sie nun Arbeit gibt, ist ihr klar: «Es ist ein ewiges Auf und Ab. Ich bin in vielen Momenten mental stark und dann aber auch in vielen wieder schwach. Ich muss in diesem Bereich besser werden.»
Die Grand-Slam-Saison endet damit für die Schweizerin an dem Ort, an dem sie mit zwei Viertelfinals und einem Halbfinal die grössten Erfolge feierte, enttäuschend. Bei den vier Major-Turnieren in diesem Jahr schaffte sie es nie in die zweite Woche. Das ist für eine Olympiasiegerin und Nummer 13 der Welt zu wenig: «Dieses Jahr war es wirklich nicht gut an den Grand Slams. Und das tut weh.» (SDA/che)