Rafael Nadal (ATP 3) gehört zu den Musterprofis der Tennis-Tour. Er gilt als fairer Sportsmann, doch hin und wieder kommt ein Vorwurf auf: Zeitspiel. Nach seinem Auftaktsieg gegen Rinky Hijikata wehrt er sich nun gegen die Vorwürfe.
Schon während French Open hat sich die Legende John McEnroe über die verspätete Verwarnung des Mallorquiners echauffiert. «Es wäre, als könnte man sich so viel Zeit nehmen wie man will», sagte er, während er die Viertelfinal-Partie gegen Novak Djokovic kommentierte.
Wenn die «Shot Clock» (Der Countdown von 25 Sekunden) abgelaufen ist, sei der 36-Jährige noch nicht bereit. Auch Denis Shapovalov monierte bei den Australian Open, dass Nadals Zeitspiel zwischen den Ballwechseln nicht bestraft werde.
«Habe schon viele Verwarnungen erhalten»
In New York stellt Nadal seine Sicht der Dinge dar. «Ich habe in meiner Tenniskarriere viele Verwarnungen erhalten. Nie, weil ich einen Schläger zerbrochen habe. Nie, weil ich auf dem Platz Mist gebaut habe. Aber ja, wegen der Shot Clock.»
Dass er zwischen den Ballwechseln viel Zeit braucht liege an seinem starken Schwitzen – bei den heissen und feuchten Verhältnissen in New York eine mühsame Sache. «Das Problem für Spieler wie mich ist, dass sie, wenn sie ein Handtuch holen wollen, Probleme mit der Zeit bekommen werden.» Anders als früher bringen die Ballkinder die Handtücher nicht mehr.
Dass er anders behandelt werde, denke er nicht. «Ich verstehe nicht, warum John das im Fernsehen sagen kann. Aber ich werde mich mit ihm unterhalten», fügt Nadal mit einem Lächeln hinzu.
In der Nacht auf Freitag wird Nadal wieder im Einsatz stehen. In der zweiten Runde steht er dem Italiener Fabio Fognini (ATP 60) gegenüber.