Bittere Nacht für Schweizer Tennis-Fans!
Erst fliegt Stan Wawrinka in seinem Viertelfinal gegen Daniil Medwedew raus – und dann muss auch noch Roger Federer die Segel streichen. Nach einem über dreistündigen, fünf Sätze dauernden Kampf gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov (6:3, 4:6, 6:3, 4:6, 2:6).
Der Knackpunkt in Rogers Spiel: Nach Ende des verlorenen vierten Satzes nimmt der Baselbieter ein Medical Timeout, verlässt den Platz, um sich mehrere Minuten lang in der Kabine behandeln zu lassen.
Was ist passiert? Er habe «schon am Nachmittag» gespürt, dass etwas mit dem Rücken nicht stimme, meinte Federer nach dem Duell mit Dimitrov. Betroffen sei eine Stelle im oberen Rückenbereich, die ihn während der ganze Zeit leicht behindert habe. «Ich habe es die ganze Zeit gespürt», so der 38-Jährige, «aber so etwas gehört dazu, ich hatte trotzdem meine Chancen, konnte mich in eine gute Position kämpfen.»
Ob er in gewissen Spielsituationen durch die Rückenprobleme in Schwierigkeiten geraten ist? Gar Schläge darunter litten? «Egal», fertigt Federer die diesbezüglichen Fragen der Journalisten an der Pressekonferenz ab. «Das hier ist jetzt Grigors Moment, nicht jener meines Körpers. Mein Gegner hat es heute gut gemacht.»
Federer spricht nach der ersten Niederlage im achten Kräftemessen mit Dimitrov von einer «sehr grossen Enttäuschung». «Ich war ready heute und habe alles gegeben – mehr kann ich nicht machen.» Immerhin: Einen längeren Ausfall wegen der Rückprobleme befürchtet Roger nicht.
Auch Stan nicht fit – Medwedew sagt «Sorry und danke!»
Dass es in Flushing Meadows nicht zum grossen Schweizer Halbfinal-Kracher kommt, ist schon vor Rogers Einsatz klar. Zu fehlerhaft tritt Stan in einem bizarren Spiel gegen Medwedew auf. Es ist ein Duell zweier angeschlagener Spieler. Der Russe muss sich während der Partie wegen Oberschenkelbeschwerden pflegen lassen, macht in physischer Hinsicht lange überhaupt keinen guten Eindruck. Und Stan? Der gibt an seinem Medientermin nach der Viertelfinal-Pleite zu: «Ja, ich war krank.» Er habe sich in den letzten Tagen schon nicht gut gefühlt, sei im Bett gelegen: «Es ist Teil des Jobs, mit solchen Dingen umzugehen. Leider hat mir so in allen Bereichen etwas gefehlt.»
Medwedew gelingt es auch dank Schmerztabletten, die körperlichen Beschwerden auszublenden. Er kämpft sich durch – und reitet so weiter auf seiner seit Wochen nicht abebbenden Erfolgswelle. Und: Sogar mit dem Publikum in Queens versöhnt sich der 23-jährige «Bad Boy».
Nach einigen Strafen in den ersten Runden und provokanten Äusserungen gegenüber buhenden Zuschauern könnte sich seine Beziehung zu den Fans bei den US Open wieder etwas normalisieren. Medwedew, der das Verhältnis zum Publikum als «elektrisierend» beschreibt, richtet sich nach dem Sieg gegen Stan ans ganze Arthur-Ashe-Stadion: «Ich weiss auch nicht. Es gibt viele Leute hier, die mich unterstützen. Aber auch viele, die mich nicht mögen. Ich möchte euch nur sagen: Sorry und danke!» (mpe)
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