Eine bessere Paarung hätte es für den Wimbledon-Final am Sonntag (15 Uhr, im Blick-Liveticker) nicht geben können. Die Weltnummer eins, Carlos Alcaraz (20), trifft auf die Weltnummer zwei, Novak Djokovic (36). Der Sieger führt nächste Woche die Weltrangliste an. Es ist ein ungleiches Duell, nicht nur aufgrund des unterschiedlichen Alters der beiden Spieler.
Djokovic peilt seinen geschichtsträchtigen 24. Grand-Slam-Sieg an, den achten in Wimbledon, womit er mit Rekordhalter Roger Federer gleichziehen würde. Nach seinen Triumphen in Melbourne und Paris winkt ihm noch die Chance auf den Kalender-Grand-Slam.
Im Halbfinal bodigte Djokovic den 21-jährigen Jannik Sinner aus Italien locker in drei Sätzen. Angesprochen auf den Altersunterschied sagte Djokovic nach der Partie: «36 ist das neue 26. Ich fühle mich topfit und blutjung. Ich zähle mich selbst noch immer zur jungen Generation.»
Alcaraz im Eiltempo zum Rasen-Spieler
Einer dieser jungen Spieler ist auch Carlos Alcaraz. Der Spanier hat bisher einen Major-Titel gewinnen können. Um den «grossen» Djokovic zu bezwingen, wie er selbst sagt, muss er eine Traumleistung auspacken. «Es ist eine Ehre, gegen eine solche Legende unseres Sports zu spielen. Er kann alles, hat keine Schwächen, Novak ist unglaublich. Es wird schwer auf Rasen.»
Während Djokovic das Rasentennis seit Jahren dominiert, spielt Alcaraz in Wimbledon erst sein viertes Turnier überhaupt auf dieser Unterlage. Eines davon hat er vor drei Wochen im Londoner Queen's Club gewonnen, in Wimbledon legte er heuer einen Steigerungslauf an den Tag, wurde von Runde zu Runde besser. Es passt jungen Spanier: Er kann sich hervorragend und schnell an neue Gegebenheiten adaptieren.
Letztes Duell an Djokovic
Auf Rasen haben die beiden noch nie gegeneinander gespielt. Den letzten direkten Vergleich gabs auf Sand. In einem denkwürdigen Halbfinal an den French Open unterlag der Spanier dem Serben in vier Sätzen. Wegen gesundheitlicher Probleme hatte Alcaraz nach dem zweiten Satz keine Chance mehr. Krämpfe in Armen und Beinen machten ihm zu schaffen. Djokovic schaukelte den Sieg damals locker nach Hause. Am Sonntag dürfte Alcaraz deshalb besonders heiss auf Rache sein. (par)