Corona-Irrsinn im Tennis
US-Spieler reist trotz positivem Test nach Australien

Der Australian-Open-Traum von Tennys Sandgren schien geplatzt. Doch am Ende darf der US-Spieler nach Australien reisen – obwohl er positiv auf Corona getestet wurde.
Publiziert: 14.01.2021 um 11:25 Uhr
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Um ein Haar – oder Corona-Test – hätte Tennys Sandgren die Australian Open verpasst.
Foto: keystone-sda.ch

Am 8. Februar sollen in Down Under die Australian Open losgehen. Organisatorisch stellt sich das erste Grand-Slam-Turnier des neuen Jahres als Mammutaufgabe heraus. Mindestens 18 Flüge sind gechartert worden, um 1200 Spieler, Offizielle und Mitarbeiter nach Australien einzufliegen. Dort erwartet sie alle eine 14-tägige Quarantäne. Beim Flug, der die US-Stars von Los Angeles nach Melbourne bringen soll, kommt es bereits zur ersten Aufregung!

Tennys Sandgren ist am Montag positiv vor Abflug auf das Coronavirus getestet worden. Dennoch darf er mit nach Australien reisen. Zusammen mit zahlreichen weiteren Spielern und anderen Passagieren.

Flugzeug kehrt nochmal um

Eigentlich ist der Fall klar – mit Corona muss er zuhause bleiben. Danach sieht es auch vorerst aus. «Immerhin kann ich meine Punkte behalten», reagiert er auf Twitter ironisch. Danach kommt aber die Wende. Wie der gut informierte Tennis-Reporter Ben Rothenberg auf Twitter vermeldet, muss die Maschine kurz vor dem Abheben zum Gate umkehren. Und Sandgren, der letztes Jahr Roger Federer im Viertelfinal an den Rand des Ausscheidens brachte, darf mit an Bord.

«Wow, ich bin im Flieger … Craig Tiley ist ein Magier», tweetet Sandgren und meint damit den CEO von «Tennis Australia». Hat Tiley einem corona-infizierten Spieler einfach die Einreise erlaubt?

Bereits im November infiziert

Der Sprecher von «Tennis Australia» erklärt den Fall so: Die Weltnummer 50 ist zum zweiten Mal positiv getestet worden. Er wurde bereits im vergangenen November mit dem Coronavirus infiziert. Die Behörden des Bundestaats Victoria haben Sandgren trotz des positiven Tests als genesen und nicht mehr ansteckend befunden: «Einige Personen, die sich von Covid-19 erholt haben und nicht infektiös sind, können das Virus noch mehrere Monate lang abbauen.»

Trotz allem ein Spiel mit dem Feuer. Denn das ganze passt so gar nicht in die enormen Sicherheitsvorkehrungen der Turnier-Bosse. Während der Quarantäne dürfen die Spieler das Hotelzimmer für höchstens fünf Stunden pro Tag verlassen – nur für Training und Behandlungen. Zudem werden «die Spieler und ihre Teams ab ihrer Ankunft in Australien jeden Tag getestet, ein viel strengerer Prozess als für alle anderen in der Hotelquarantäne.» (smi)

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