Für Roger Federer (38) hätte es eigentlich ein ruhiger Abend werden sollen. Beim Benefizabend für die Buschbrände in Australien spielt der Schweizer Superstar einen Satz gegen Nick Kyrgios (24), sammelt so Geld. Doch was dann folgt, gleicht einem schlechten Film.
Da der Schweizer ein äusserst beliebter Antwortgeber für die Medien ist, sind die Interviews mit dem 38-Jährigen eigentlich streng reguliert. Schweizer Journalisten geniessen allerdings einen privilegierten Zugang, kommen eher zum Zug als ausländische Medien.
Doch die Szene, die nach dem Benefiz-Satz mit Kyrgios folgt, ist selbst Federer zu viel: Nachdem er den Court verlässt, wird er von einem Journalisten des Westschweizer Fernsehens RTS bedrängt. Der Mann hält ihm ein Bild von Klima-Aktivistin Greta Thunberg (17) unter die Nase – obwohl dieser keine Erlaubnis für ein Interview hatte.
Sogar ein Akkreditierungs-Entzug stand zur Diskussion
Wie Augenzeugen gegenüber dem «Tages-Anzeiger» berichten, habe Federer wütend reagiert. Zusammen mit seinem Manager sorgte er dafür, dass die entsprechenden Bilder nicht ausgestrahlt werden. Die Turnier-Organisatoren von Tennis Australia zogen den Fall gar vor die Pressekommission.
Auch ein kompletter Akkreditierungs-Entzug des Westschweizer Fernsehens stand zur Diskussion. RTS hätte so nicht mehr von den Australian Open berichten können. Hier schaltete sich allerdings Federer selbst ein, verhinderte die Massnahme, weil damit auch die unschuldigen Journalisten bestraft worden wären.
Ob die Affäre mit dem Greta-Bild für den Journalisten ein Nachspiel haben wird, bleibt abzuwarten. Klar aber ist: An Roger Federer dürfte er so schnell nicht mehr rankommen. (zis)