«Geht es nach Ergebnissen …»
Für Wawrinka ist Federer nicht mehr der Grösste

Die letzten zwei Jahrzehnte dominierten drei Spieler den Tennis-Zirkus: Roger Federer (41), Rafael Nadal (36) und Novak Djokovic (35). Doch wer ist der Beste des Trios? Stan Wawrinka (37) nennt seinen Favoriten.
Publiziert: 28.02.2023 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 02:12 Uhr
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Roger Federer (l.) und Stan Wawrinka gewannen 2008 zusammen Olympia-Gold ...
Foto: imago sportfotodienst

Wer ist denn nun der grösste Tennisspieler aller Zeiten? Federer, Nadal oder Djokovic? Da scheiden sich die Geister. Auch bei Stan Wawrinka, doch er hat eine Antwort parat.

«Wenn es um die reinen Resultate und Siege geht, wird Novak vor den anderen beiden liegen», sagt der 37-Jährige im Podcast «Super Moscato Show» von RMC. Dabei sagte er 2017 noch im Interview mit dem Tagesanzeiger: «Roger ist der Beste aller Zeiten.»

Er relativiert, dass sie «verschiedene Persönlichkeiten und Spieler» seien und jeder seine Vorzüge hat. «Wenn wir von der Spielart reden, hat Federer das Talent, die Leichtigkeit und das Gefühl. Nadal hat die Kraft und die Stärke und Djokovic ist ein bisschen die Perfektion.» Dennoch findet Wawrinka: «Novak ist der beste Spieler der Gegenwart.»

«Fluch und Segen»

Das habe er in den letzten 20 Jahren bewiesen. Sein 22. Grand-Slam-Titel, den er vor gut einem Monat in Melbourne errang, ist das jüngste Beispiel seines unfassbaren Erfolgs.

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Was er und seine beiden Erzrivalen für den Sport geleistet haben, sei unglaublich. Viele Tennis-Rekorde gehören einem der drei und alle hätten den Sport über die letzten zwei Jahrzehnte auf ihre Art geprägt, meint Wawrinka. Dass alle zur gleichen Zeit spielten, sei «Fluch und Segen» zugleich gewesen – für sie selbst, aber auch für die restliche Konkurrenz.

Wawrinka weiss, wovon er spricht. 74 Partien bestritt er insgesamt gegen das Star-Trio. Seine Bilanzen: 6:20 gegen Djokovic, 3:19 gegen Nadal, 3:23 gegen Federer. Er ist zweifelsohne einer der Top-Spieler, der das Pech hatte, in der gleichen Ära aktiv zu sein. «Es gab viele Generationen, die sich die Zähne an den drei ausgebissen haben.»

Kommts zur Wachablösung?

Dennoch glaubt der dreifache Grand-Slam-Sieger, dass die Zeit der Dominanz sich langsam aber sicher dem Ende neigt: «Ich glaube, dass die Generation, die jetzt kommt, nach und nach die Oberhand gewinnen wird.» Dabei denkt die aktuelle Weltnummer 97 wohl an Spieler wie Carlos Alcaraz (19), Casper Ruud (24) oder Jannik Sinner (21).

Dass die Wachablösung irgendwann kommt, sei «unvermeidbar». Am Legendenstatus des Trios können aber auch die jungen Wilden nicht rütteln. Denn: «Wir reden nicht einfach von grossen Spielern. Wir reden von den grössten Spielern in der Geschichte des Sports.» (che)

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