Dominic Stricker zieht die Reissleine. Der 20-jährige Berner kämpft seit seinem Turniersieg in Rovereto (It) Ende Februar mit Fussproblemen – jetzt gehts nicht mehr weiter. Nach der Absage für den Challenger-Event in Lille (Fr) wird er nun auch zu den geplanten Turnieren in Barletta (It) und Split (Kro) nicht antreten. Die bittere Konsequenz: Die Punktejagd der aktuellen Weltnummer 118 ist per sofort gestoppt, der Zug fürs French-Open-Hauptfeld damit abgefahren.
Um in Paris erstmals in seiner Karriere im Haupttableau eines Grand-Slam-Turniers starten zu können, hätte er bis Mitte April in die Top 100 vorstossen (und rund 100 Punkte erspielen) müssen. Nun wird er Ende Mai wieder den Weg über die Qualifikation nehmen. Wie zuletzt an den Australian Open, wo er in der dritten und letzten Runde scheiterte.
Medikamente halfen kaum
Aktuell liegt der Fokus ganz auf der Reha und einem sauberen Aufbau, wie es von Strickers Seite heisst. Der Entscheid, die Punktejagd abzubrechen, sei aufgrund der starken Schmerzen, die Stricker seit Wochen verspürte, gefallen. Es sei besser, die Entzündung auszukurieren, «als ein unnötiges Risiko einzugehen», so sein Vater und Manager Stephan Stricker. Zumal auch Medikamente nicht ausreichend geholfen hätten.
Wann genau der Juniorensieger von Roland Garros 2020 auf die Tour zurückkehrt, ist offen. Möglich wäre ein Comeback in der letzten Aprilwoche.
Ebenfalls noch nicht geklärt ist die weitere Zusammenarbeit mit Ex-Federer-Coach Peter Lundgren (58), der in den letzten Wochen in beratender Funktion mit Stricker unterwegs war. In Biel liess der Schwede zuletzt durchblicken, dass er «bereit» für ein Pensum über 12 bis 14 Wochen im Jahr wäre. In Ergänzung zu Strickers neuem Haupttrainer Dieter Kindlmann.
Vorerst liegt der Fokus bei Stricker aber ohnehin auf der Reha – statt auf neuen spielerischen Inputs.