Federers erster Profi-Gegner erinnert sich
«Rogers Rückhand war unterentwickelt»

Vor gut 22 Jahren gab Roger Federer (38) seinen Einstand auf der ATP Tour. Bei seinem damaligen Gegner hinterliess er keinen besonders guten Eindruck.
Publiziert: 30.07.2020 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2020 um 17:22 Uhr
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«Nicht besonders gut»: Mit der Rückhand konnte Roger Federer 1998 seinen ersten Profi-Gegner nicht richtig überzeugen.
Foto: Keystone

1513 Matches hat Roger Federer auf der ATP-Tour gespielt. Nur der Amerikaner Jimmy Connors (1557) stand als Profi öfter auf dem Platz.

Dabei deutete bei seinem Tour-Debüt 1998 noch überhaupt nichts auf eine solch lange – geschweige denn solch erfolgreiche – Karriere hin. «Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass er einmal einer der besten Spieler der Geschichte werden würde», erinnert sich Federers damaliger Gegner Lucas Arnold Ker an die Partie. Der Argentinier bezwang den 16-jährigen Roger in der ersten Runde von Gstaad mit 6:4 und 6:4.

«Roger hatte einen starken Aufschlag und eine gefährliche Vorhand. Seine Rückhand war aber noch unterentwickelt und nicht besonders gut», sagt Arnold Ker. Er habe Federer deshalb ständig in die Rückhandecke gedrängt, erzählt die ehemalige Weltnummer 77 gegenüber «ATPTour.com». «So habe ich ihn relativ locker in zwei Sätzen geschlagen.»

Dabei war Arnold Ker gar nicht richtig scharf auf die Partie gegen den Lokalmatadoren. «Ich musste gegen einen Junioren aus der Schweiz ran. Die Schweiz hatte damals gar keine guten Spieler. Es ist unglaublich, dass sich Roger zu einem der Besten der Geschichte entwickelt hat.»

Auch Federer selbst war von seinem ersten Profi-Gegner nur mässig begeistert. «Ich war enttäuscht, weil ich eigentlich gegen Tommy Haas spielen sollte, er aber Magenprobleme hatte», sagte Federer der argentinischen Zeitung «La Nacion». Anstatt des aufstrebenden Deutschen stand ihm nun der unbekannte Lucky Loser aus Südamerika gegenüber. «Das Spiel wurde deshalb vom Centre Court auf Court 1 verlegt», so der damals frischgebackene Juniorensieger von Wimbledon.

Dementsprechend schlecht lief dann auch die Partie für Federer: «Lucas spielte viel Serve and Volley. Er schlug mit Spin zu meiner Rückhand hin auf. Ich kam direkt aus Wimbledon, wo die Bälle flacher wegspringen und hatte deshalb Mühe damit.» Etwas Positives nahm der heute 20-fache Major-Sieger dann doch noch mit: «Ich stand im Rampenlicht der Medien und durfte vor vielen Zuschauern spielen. So langsam gewöhnte ich mich an diese Art von Druck.» (red)

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