Geht es nach Robert Federer, dann ist Sohn Roger ein reines Zufallsprodukt. «Eigentlich wollte ich nach Kapstadt. Aber dann landete ich in Johannesburg, hatte eine gute Zeit, lernte Lynette kennen und das Produkt davon sehen wir hier.» So erzählt es ein scherzender Papa Federer in der Dokumentation «Roger Federer – Match in Africa», die heute Abend (22.40 Uhr, SRF1) Premiere feiert.
Der gut 50-minütige Streifen der Schweizer Filmemacher Alun Meyerhans und Flavio Gerber (Filmgerberei) dreht sich rund um das Rekord-Charity-Spiel im Februar 2020 in Südafrika. Vor allem ermöglicht er aber einen Einblick hinter die Kulissen des Weltstars. Die Rolle als Hauptdarsteller teilt sich Roger dabei mit seinen Eltern, die sich in Plauderlaune präsentieren. So erzählt Mutter Lynette, warum sie ihren Sohn im Tennis nie gewinnen liess. Und Papa Robert erinnert sich daran, dass er Rogers Profi-Chancen lange skeptisch gegenüberstand.
Zurück in Südafrika wirds für Federer emotional, als er an einer Feier die Familienmitglieder seiner Mutter trifft. Einige von ihnen hat er schon lange nicht mehr, andere noch gar nie gesehen. Ein Moment, der ihm die Tränen in die Augen treibt. Federer: «Ich überlege, ob ich sie je wieder sehen werde. Das fährt richtig ein.»
Neben dem emotionalen Federer zeigt die Doku im Umgang mit den Schulkindern seiner Stiftung auch einen ernsten Roger. Und wer ihn zusammen mit Rafael Nadal sieht, der kauft den beiden ab, dass sie bei aller Rivalität tatsächlich so etwas wie Freunde sind. (red)