Es ist das nächste Kapitel in der wirren Geschichte rund um das (ehemalige) Tennis-Ass Camilla Giorgi. Wie ihr ehemaliger Vermieter der Zeitung «La Repubblica» sagt, hätte die Italienerin die Villa in Calenzano halb leer geräumt – mit Möbeln, die ihr gar nicht gehörten.
Doch von vorne: Wegen Steuerschulden von über einer halben Million Franken und einem angeblich gefälschten Impfpass sucht die italienische Justiz nach Giorgi. Doch diese hat sich aus dem Staub gemacht – wird heute in «America’s Finest City» San Diego an der US-Westküste vermutet. In der Heimat versuchen die Behörden derweil eine Pfändung vorzunehmen. Blöd nur: In der Villa, die Giorgi in Italien mit ihrer Familie bewohnte, sei alles gemietet, die Sachen gehören dem Vermieter, mitgenommen werden kann nichts.
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Möbel im Wert von bis zu 100'000 Euro mitgenommen
Wobei Giorgi und ihr Vater die Sache mit den Besitzverhältnissen nur halb so ernst genommen haben. «Sie haben die Hälfte unserer Möbel mitgenommen. Perser-Teppiche, edle Stücke und sogar einen antiken Tisch, eine halbe Tonne schwer», sagt ihr Vermieter. Der materielle Schaden belaufe sich auf einen Wert zwischen 50’000 und 100’000 Euro.
Zudem sei seit sechs Monaten keine Miete mehr geflossen. «Wir dachten, wenn wir das Haus an eine bekannte Persönlichkeit, eben eine Sportlerin von internationalem Format, vermieten, ist alles gut. Aber schlimmer konnte es nicht kommen», so der enttäuschte Eigentümer.
Giorgi gibt Lebenszeichen von sich
Anzeigen wolle er die Familie jedoch nicht, er wolle nicht länger seine Zeit mit ihnen verschwenden. Zwischenzeitlich versuchte er jedoch Vater Sergio Giorgi noch dazu zu bewegen, die abtransportieren Möbel zurückzubringen: «Ich habe ihm geschrieben, aber er hat mir abwertend geantwortet, dass die Gegenstände nichts wert seien.»
Was an den Vorwürfen wirklich dran ist, ist unklar. Sie äusserte sich bisher noch nicht dazu. Erst letzte Woche brach sie aber – nach längerer Stille – ihr Schweigen: «Ich bitte darum, für wahrheitsgemässe Informationen meiner Instagram-Seite zu folgen, denn bisher sind viele Fake-Artikel erschienen.»
Vater Sergio sorgte schon für diverse Skandale
Apropos Sergio Giorgi: Dieser begleitete seine Tochter jahrelang als Trainer auf der Tennistour – und sorgte dort immer wieder für Eklats. Bei den French Open im Jahr 2022 rauchte er heimlich auf der Tribüne, versuchte es aber mit der Jacke vor dem Gesicht zu verstecken.
Nur ein Jahr zuvor sorgte er für Schlagzeilen, als er beim WTA-Turnier in Rom mehrfach intensiv auf die Stuhlschiedsrichterin einredete. Dieser war dies sichtlich unangenehm, sie bat um Unterstützung: «Giorgis Vater ist echt sauer und ich hätte gerne jemanden hier.» Wie nun auch seine Tochter sorgte der gebürtige Argentinier bereits mit Steuervergehen für Schlagzeilen.
Sprung zum Superstar blieb aus
Sergio und Camila sollen ein enges Verhältnis pflegen – spätestens auch seit dem Camilas Schwester Antonella im Jahr 2011 bei einem Verkehrsunfall in Paris verstarb. Jahrelang war er mit der heute 32-Jährigen auf Tour, zum ganz grossen Tennisstar formte er seine Tochter letztlich aber nie.
Vier Turniersiege holte Giorgi in ihrer Karriere, das wichtigste war das Masters 2021 in Montreal. Auf Grand-Slam-Ebene reichte es hingegen nie zum ganz grossen Coup, ihr bestes Major-Ergebnis war der Einzug ins Viertelfinale in Wimbledon 2018. In der Weltrangliste rückte sie einst bis auf Platz 26 vor, bis zu ihrem plötzlichen Rücktritt vergangene Woche stand sie auf Rang 123.