Ex-Tennis-Wunderkind packt aus
«Ich habe Rasierklingen in meinen Schuhen gefunden»

Die frühere Spitzen-Tennisspielerin Andrea Jaeger offenbart schockierende Details. Die Amerikanerin wurde mehrfach Opfer von sexuellen Übergriffen und Mobbing.
Publiziert: 25.06.2022 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2022 um 19:38 Uhr
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Erhebt schwere Vorwürfe: Ex-Tennis-Talent Andrea Jaeger.
Foto: Focus on Sport/Getty Images

Die Sport-Welt fasziniert, lässt uns jubeln, schenkt Emotionen. Das Spektakel im Scheinwerferlicht beobachten wir mit Argusaugen. Doch was geschieht, sobald die Kameras aus sind? Ex-Tennis-Talent Andrea Jaeger (57) gewährt uns einen schockierenden Blick hinter die Kulissen.

Im zarten Alter von 14 Jahren wurde die Amerikanerin 1979 Profi. Ihr Potenzial war augenscheinlich, die Erwartungen gigantisch. Sie wusste mit dem Druck scheinbar spielerisch leicht umzugehen. Zwei Jahre später grüsste die Athletin von Weltranglisten-Position zwei. Eine erfolgreiche Phase auf dem Platz, eine denkwürdige daneben.

Über 30-mal sexuell belästigt

«Bei einer Spielerinnen-Party hat mir eine WTA-Mitarbeiterin ohne mein Wissen Alkohol zum trinken gegeben und später wollte sie mich küssen», erzählt sie in einem Interview mit dem britischen «Independent».

Ein versuchter sexueller Übergriff, der bei weitem nicht alleine dasteht. Über 30-mal sei sie in der Damen-Umkleidekabine ebenfalls von einer WTA-Mitarbeiterin sexuell belästigt worden. Der Frauen-Tennis-Weltverband hat sich bisher noch nicht zu den Anschuldigungen geäussert.

«Saiten meines Schlägers wurden durchgeschnitten»

Den schlimmen Vorkommnissen zum Trotz spielte Jaeger weiterhin fantastisches Tennis. Sie erreichte die Finals bei den French Open (1982) sowie in Wimbledon (1983). Alles schien möglich. Die Erfolge brachten aber auch abschätzige Kommentare von Kontrahentinnen mit sich, Sabotage-Aktionen häuften sich: «Die Saiten meines Schlägers wurden durchgeschnitten, ich habe Rasierklingen in meinen Schuhen gefunden.»

Die Folgen davon: «Ich habe mich in mobilen Toiletten oder Toilettenkabinen umgezogen, weil ich nicht mit den Kommentaren, dem Interesse und den Aktionen anderer Menschen umgehen wollte.» Mit 19 Jahren beendete sie ihre Tennis-Karriere aufgrund von Schulterproblemen. Mehrere Comeback-Versuche scheiterten. So bleibt ihr der ganz grosse Grand-Slam-Coup verwehrt. (nab)

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