Diese Nachricht hat die Schweizer Tennis-Fans geschockt. Am Mittwoch um 8.34 Uhr verkündete Roger Federer (38) auf Twitter, dass er in dieser Saison nicht mehr auf die Tour zurückkehren wird. Sein erstes grosses Turnier, an dem er wieder teilnehmen will, sind somit die Australian Open 2021.
Und dort zählt er schon heute zu den Favoriten. Glaubt man zumindest der Vergangenheit. Rückblende. Auch 2016 war Federer verletzt. Nach seinem Halbfinal-Out in Wimbledon bestritt er wegen Knieproblemen kein einziges Turnier mehr. Sein Comeback gab er 2017 an den Australian Open und schlug dort im Final Rafael Nadal über fünf Sätze.
Auf genau diesen Tennis-Epos nimmt Federer in seinem Tweet am Mittwochmorgen auch Bezug. Er macht sich also gleich selber Mut. Vom Karriereende kann keine Rede sein.
Wiederholt sich jetzt die Geschichte? Klar ist: Auch 2020 bestreitet er als letztes Spiel ein Halbfinal an einem Grand-Slam-Turnier (Australian Open, Niederlage gegen Novak Djokovic). Auch jetzt kann er wegen Knieproblemen für den Rest der Saison kein einziges Turnier mehr bestreiten. Für ein komplettes Déjà-vu fehlt jetzt nur noch etwas: richtig, ein Sieg an den Australian Open 2021!
Swiss Indoors ohne ihren Lokalhelden
Welche Turniere Federer wegen seiner Knieverletzung verpassen wird, ist wegen der Coronakrise noch offen. Am Montag will die ATP orientieren, wie es mit der Tennis-Saison 2020 weitergeht.
Stand heute würde Federer aber einige Leckerbissen verpassen:
- US Open: Sie sollen ab dem 24. August ausgetragen werden.
- French Open: Gemäss provisorischem Kalender finden sie ab dem 20. September in Paris statt.
- Swiss Indoors: Sie sollen am 24. Oktober starten. Wohl ohne Zuschauer. Federers elfter Titelgewinn zuhause in Basel wäre demnach erst 2021 möglich.
- ATP Finals: Diese fänden Mitte November zum letzten Mal in London statt. Ab 2021 werden sie in Turin ausgetragen.
Diese Comebacks machen Federer Mut
Federer wäre übrigens nicht der erste Tennisspieler, der nach einer längeren Verletzungspause wieder zurückkehren würde. Die Geschichte ist voll von erfolgreichen Comebacks. Auch wenn sich diese kaum mit dem von Federer (im August wird er 39!) vergleichen lassen.
- Thomas Muster: 1989 wurde der Österreicher von einem angetrunkenen Autofahrer angefahren und verletzte sich schwer am Knie. Nach sechs Monaten kehrte er zurück und gewann kurze Zeit später bereits wieder Turniere.
- Sloane Stephens: Wegen einer Fussverletzung musste die US-Amerikanerin zwischen August 2016 und Juli 2017 pausieren. Nach ihrem Comeback gewann sie 2017 die US Open.
- Monica Seles: 1993 wurde die Amerikanerin von einem Irren niedergestochen. Nach 28 Monaten kehrte Seles auf die Tour zurück. Wenige Monate danach siegte sie an den Australian Open 1996.