Er wurde als Dieb beschimpft, als Lügner angeschrien und im Nachgang als Sexist und Rassist hingestellt. Schiedsrichter Carlos Ramos hat durch den Ausraster von Serena Williams im US-Open-Final keine einfachen Tage hinter sich.
Nun hat der Portugiese sein Schweigen gebrochen. Zwar darf er zum Vorfall vom letzten Samstag nichts sagen, das verbietet das Reglement den Tennis-Refs. Doch bei der portugiesischen «Tribuna Expresso» versichert er immerhin, dass trotz der heftigen Kontroverse um ihn alles in Ordnung ist.
«Mir geht es gut, angesichts der Umstände», sagt Ramos zum befreundeten Autor des Artikels. «Es ist eine delikate Situation. Aber man kann nicht ‹à la carte› schiedsrichtern. Mach dir keine Sorgen um mich.»
Kaum Medien und keine Spaziergänge
Ramos habe Hunderte von Unterstützungsbotschaften von Familie, Kollegen, Spielern und ehemaligen Spielern erhalten. Selber hat er es vermieden, in die sozialen Netzwerke nachzulesen, was über den Fall berichtet wird.
Im Medienkonsum allgemein war Ramos vorsichtig. Er habe nur «ausgewogene» Artikel zu dem Thema gelesen, die sorgfältig ausgelesen und ihm von Freunden zugeschickt worden seien.
Ramos vermied es Tags nach dem Eklat ausserdem, auf die Strassen von New York zu gehen, um komplizierte Situationen zu vermeiden.
Überzeugt, richtig gehandelt zu haben
Der 47-Jährige ist absolut sicher, in der Situation richtig gehandelt zu haben. Von der ITF wurde ihm diesbezüglich auch der Rücken gestärkt. Während WTA und der US-Verband ihn ebenfalls attackiert hatten.
Am Freitag steht Ramos übrigens wieder im Einsatz. In Zagreb bei der Davis-Cup-Partie zwischen Kroatien und den USA. (sme)