Kontroverse um Sexismus geht weiter
Karikaturist sorgt mit Serena Williams für Shitstorm

Der US-Open-Final der Frauen bleibt in der Tennis-Szene das grosse Thema. Das Verhalten von Verliererin Serena Williams gegenüber Ref Carlos Ramos und das Spielen der sexistisch, rassistischen Karte gibt zu diskutieren.
Publiziert: 11.09.2018 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 23:01 Uhr
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Die Karikatur von Mark Knight im «Herald Sun».
Foto: AFP

Auch Tage nach dem verlorenen US-Open-Final vom Samstag liefert Serena Williams (36) und ihr skandalöses Verhalten auf und neben dem Platz Gesprächsstoff. Die US-Amerikanerin warf Ref Carlos Ramos unter anderem Sexismus vor, weil er sie nach drei Verwarnungen mit einem Game für Gegnerin Naomi Osaka bestrafte. Ganz den Regeln entsprechend.

Der Eklat löst ein ganze Reihe von Kommentaren und Reaktionen aus. Die einen loben Serena für ihren Mut, die anderen sind über ihre Art entsetzt. WTA-Boss Steve Simon hält in einer Erklärung Williams die Stange.

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«Der Frauen-Final von New York hat die Frage aufgeworfen, ob es Unterschiede in den Standards der Durchführung von Frauen- und Männermatches gibt. Die WTA ist bereit, mit dem Sport zusammenzuarbeiten, damit alle Spieler gleich behandelt werden. Wir denken nicht, dass das am Samstag der Fall war», sagt Simon.

ITF lobt Schiri Ramos

Männer-Champion Novak Djokovic widerspricht dem WTA-Chef. Er erklärt nach dem Final: «Ich sehe die Dinge anders als Mister Simon. Es ist schwierig, das zu generalisieren. Ich glaube nicht, dass wir das diskutieren müssen.»

Der Internationale Tennis-Verband ITF stärkt dem erfahrenen Ref Ramos seinerseits den Rücken. In einer Stellungnahme vom späten Montagabend heisst es: «Seine Entscheidungen waren im Einklang mit den Regeln und die Entscheidung, Serena Williams für drei Vergehen zu bestrafen, wurde bestätigt. Die ITF legt Wert darauf, dass Herr Ramos seine Pflichten erfüllt hat und jederzeit professionell und integer gehandelt hat.»

Navratilova kritisiert Serena – Shitstorm für Karikatur

Zu den Kritikern Serenas gehört auch Legende Martina Navratilova, die im Normalfall selbst die grösste Verfechterin der Gleichberechtigung ist. Sie schreibt in der «New York Times»: «Das ist eine Art von Verhalten, in das niemand auf dem Platz verwickelt sein sollte.»

In einen Shitstorm im Internet gerät der australische Zeichner Mark Knight von der «Herald Sun». Er karikiert die Szene des US-Open-Finals mit einer tobenden Serena, die ihren Schläger, neben einem Nuggi liegend, zertrampelt.

Gegenüber dem TV-Sender «ABC» rechtfertigt sich Knight und weist sexistische Vorwürfe von sich. «Es war ein Cartoon, der auf ihrem Wutanfall von diesem einen Tag basiert, und das war alles.» Offenbar wird der Wirbel aber doch zuviel. Seit Dienstagnachmittag ist Knights Twitter-Profil gelöscht. (rib)

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