Ex-Tennis-Profi Flavia Pennetta bezeichnet Novak Djokovic als ihren Freund. Und dies nicht erst, seit sie im gleichen Jahr (2015) die US Open gewannen. Denn Pennettas Ehemann Fabio Fognini gilt als einer der von Noles engsten Kumpels auf der ATP-Tour. Und die italienischen Djokovic-Agenten Edoardo Artaldi und Elena Cappellaro sind gemeinsame Bekannte.
Selbst Pennetta kann das Einreise-Chaos um Djokovic nur schwer verstehen, sagt aber: «Nole war schon immer anders in all seinen Entscheidungen, vom Essen bis zu Freundschaften, er hat immer sehr persönliche Entscheidungen getroffen, unterstützt von seiner Frau Jelena.»
Es wäre besser gewesen, wenn Djokovic zuhause geblieben wäre, erklärt Pennetta im Interview mit dem Corriere della Serra. «Er hätte Australien mit seinen restriktiven Einreise-Regeln nicht herausfordern sollen.» Für die Italienerin ist aber auch verständlich, dass einer wie Djokovic die Chance auf den Rekord von 21 Grand-Slam-Titeln nicht einfach so verstreichen lässt: «Grosse Champions haben keine Grenzen oder können sie nicht erkennen: Das ist ihre Stärke. Gewinnen ist für sie eine Droge.»
Und über das Seelenleben des Serben sagt die einstige Weltnummer 6: «Ich sehe ihn als Mann tief getroffen. Für ihn muss es ein unsägliches Leid gewesen sein, an den Pranger gestellt zu werden. Nole ist ein starkes Wesen, aber auch sehr sensibel.»
Wimbledon-Teilnahme in Gefahr
Die Reise-Probleme könnten sich im Verlauf der Saison für Djokovic fortsetzen. Aus Frankreich ist bereits zu vernehmen, dass im Juni nur geimpfte Spieler bei Roland Garros zugelassen sein werden. In England dürfen zwar noch Ungeimpfte einreisen. Gemäss verschiedenen Medienberichten sollen ihm aber die Wimbledon-Organisatoren die Teilnahme am dritten Grand Slam des Jahres noch nicht zugesichert haben, um auf spätere Verschärfungen der Regierung reagieren zu können. Pennetta prophezeit ihrem Freund Nole: «Ungeimpft wird es ein Höllenleben.»
Wird Djokovic also seine Meinung ändern und sich doch noch impfen lassen? Pennetta glaubt es nicht: «Er wird sich selbst treu bleiben, vielleicht sogar mehr als zuvor.» (red)