«Security eskortierte Djokovic in die First Class»
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Novak aus Australien abgereist:«Security eskortierte Djokovic in die First Class»

Dreijähriges Einreiseverbot? Verliert er die Nummer 1?
Das sind wichtigsten Fragen zur Djokovic-Affäre

Nach tagelanger Hängepartie in der Causa Djokovic heisst es Game, Set and Match für die Australische Regierung. Was bedeutet das Urteil nun für den Tennisstar und das Turnier?
Publiziert: 16.01.2022 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2022 um 14:47 Uhr
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Novak Djokovic wird seinen Titel an den Australian Open nicht verteidigen können.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach

Novak Djokovics (34) Einsprache zum erneuten Entzug seines Visums ist abgelehnt: Nach einer über fünfstündigen Anhörung haben die drei Richter des Bundesgerichts in Melbourne einstimmig entschieden, dass der nicht gegen Covid-19 geimpfte Serbe Australien verlassen muss. Er wird nicht an den am Montag startenden Australian Open teilnehmen, noch am Sonntag sitzt er in einem Emirates-Flieger in Richtung Dubai.

Ein weiterer Versuch von Djokovics Anwälten, die Richter dazu zu bringen, den Entscheid zu überdenken, wird abgeschmettert, auf eine Weiterführung des Falls vor dem höchsten Gericht Australiens verzichtet.

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Konsequenzen für Djokovic

Eine Abschiebungsanordnung beinhaltet in der Regel auch ein dreijähriges Verbot der Rückkehr nach Australien. In diesem Fall dürfte es für den 34-jährigen Tennisspieler schwierig werden, jemals einen weiteren zu seinen neun Titeln beim Australian Open hinzuzufügen. Dieses Verbot kann allerdings widerrufen werden. Das Gericht wird eine detailliertere Erläuterung erst in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Sicher ist derweil: Djokovics Chance, mit 21 Titeln zum alleinigen Rekordsieger bei Grand-Slam-Turnieren aufzusteigen, ist vertagt. Zudem ist seine Position an Nummer 1 der Weltrangliste gefährdet. Sollten der Russe Daniil Medwedew oder der Deutsche Alexander Zverev in Melbourne gewinnen, würden sie Djokovic an der Spitze der Weltrangliste ablösen. Dazu bleibt Djokovic das Preisgeld verwehrt – zudem ist er um rund eine halbe Million Franken leichter, die er für Gerichtskosten und Schadenersatz übernehmen muss.

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Springen jetzt Sponsoren ab?

Mehr als den finanziellen Verlust dürfte den Millionär aber stören, dass sein Image weltweit stark leidet. Er steht nicht nur als umstrittener Impfkritiker da, sondern hat sich im Verlauf der Affäre auch mit anfänglicher Geheimniskrämerei und kontroversen Geschichten rund um seinen positiven Corona-Test unglaubwürdig gemacht.

Da sind unwahre Angaben zu wahrgenommenen Terminen mit Kindern und Journalisten in verordneter Quarantäne-Zeit, da ist eine Reise nach Spanien, die in den Einreise Unterlagen verheimlicht wurde – die Prüfung über die Echtheit seines Corona-Tests am 16. Dezember ist noch im Gang. In mehreren Ländern wird mittlerweile gegen Djokovic ermittelt. Dadurch könnte sogar sein Lack bei einigen Landsleuten in Serbien abblättern, wo der Nationalheld bis anhin geradezu in göttliche Sphären emporgehoben wird.

Nicht ausgeschlossen ist, dass auch die Sponsoren des Serben negativ reagieren werden. Wie die Fälle des gedopten Lance Armstrong oder Tiger Woods, dessen Sex-Affären ans Tageslicht kamen, zeigen, wird ein Star schnell hängen gelassen, wenn er sein Bild als Werbeträger und Botschafter beschädigt.

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Nur Schaden fürs Turnier

Was bedeutet das Urteil für das Grand-Slam-Turnier? Bislang zieht es nur Schaden davon. Statt der Weltnummer 1 steht mit dem Italiener Salvatore Caruso nun die Weltnummer 150 an der Spitze des Tableaus. Der «Lucky Loser» trifft nun am Montag anstelle von Djokovic auf den Serben Miomir Kecmanovic (ATP 78). Unabhängig von Recht oder Unrecht ist klar: Sportlich wird Rekordsieger Djokovic den Australian Open fehlen. Der Favoritenkreis dreht sich nun um Daniil Medwedew, Alexander Zverev oder Rafael Nadal, der seinerseits nun am Rekord des 21. Grand-Slam-Titels arbeiten kann.

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Seit Tagen reduziert sich die Berichterstattung über die sportliche Seite des Turniers auf ein Minimum. Die Djokovic-Affäre dominierte die Schlagzeilen und es ist zu erwarten, dass sie auch die nächsten Tage noch nachhallen wird. Nachhallen wird auch der Ruf des Australischen Verbands und Turnierboss Craig Tiley, die sich in der Causa Djokovic nicht mit Ruhm bekleckert hatten. Denn sie standen am Anfang der unglücklichen Kette der Ereignisse, indem sie Djokovics Antrag, aufgrund einer medizinischen Ausnahmebewilligung antreten zu dürfen, genehmigten.

Djokovic selbst stellt sogar die These auf, dass seine Abschiebung die Australian Open gefährden könnte. Es stelle sich die Frage, ob das Turnier künftig weiter in Melbourne ausgetragen werden könne.

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