Bevor es zum rein schweizerischen Knüller des Tages zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka kommt, sorgt ein anderer für den Schocker des Tages: Novak Djokovic. Seine am Vorabend wegen Regens bei 1:0 unterbrochene Partie gegen Philipp Kohlschreiber (ATP 39) wird in der Fortsetzung zum Alptraum.
Die Weltnummer 1 steht über weite Strecken ziemlich neben sich – möglich, dass im zweiten Durchgang noch dazu der Fuss schmerzt. An dem lässt der Serbe nämlich nach der ersten 4:6-Satzniederlage seinen ganzen Frust raus – indem er mit drei heftigen Schlägen das Racket an seiner Schuhsohle zertrümmert.
Nach dem souveränen zweiten 6:4, das er sich mit intelligentem Spiel durchaus verdient, hüpft Kohlschreiber glücklich durchs Stadion. «Er spielte nicht sein bestes Tennis, sonst schlägst du die Nummer 1 nicht. Aber mit vielen Tempowechseln habe ich clever gespielt», freut er sich noch auf dem Court. Was so ein Sieg in dieser Phase seiner Karriere bedeute, wird der 35-jährige Deutsche noch vom Interviewer gefragt. «Kohli» zeigt Humor: «Was heisst ‹in dieser Phase›? Ich habe doch noch viele Jahre vor mir! Das ist ein ganz spezieller Moment für mich.»
Djokovic durchlebt indes nicht gerade die tollsten Momente, seitdem er in der kalifornischen Wüste weilt. Weil er hier im Vorjahr schon in der ersten Runde verlor, verliert er mit diesem Drittrunden-Out zwar keine Punkte. Der fünffache Indian-Wells-Titelhalter wurde aber bereits nicht nach seinem Geschmack empfangen.
Er musste zu viele Fragen zur Absetzung des britischen ATP-Chefs Chris Kermode, für die der Djoker als Spielerratsvorsitzender mitverantwortlich ist, beantworten. Und weil er nicht zum Gespräch mit den anderen Superstars der Szene zur Verfügung stand, wird er jüngst noch von Federer kritisiert.