Insider erklärt Tennis-Knatsch
«Federer gelingt es nicht, Djokovic einzuordnen»

«Schwer verständlich» sagt Federer über Djokovic, der ihn vor der Absetzung des ATP-Chefs nicht treffen wollte. Szenen-Kenner Claudio Mezzadri erklärt, warum Roger den Djoker generell nicht gut versteht.
Publiziert: 12.03.2019 um 08:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2019 um 14:27 Uhr
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Roger Federer ist über das Verhalten Djokovics entsetzt.
Foto: freshfocus
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Nach dem Auftaktsieg in Indian Wells bricht Roger Federer sein Schweigen zum Knatsch um die ATP-Führung. Und schüttet mehr Zündstoff in die «explosive Situation». Er habe am Stichtag mit Spielerrats-Präsident Novak Djokovic, der als treibende Kraft hinter der Abwahl von Boss Chris Kermode gilt, reden wollen. «Doch leider hatte er keine Zeit. Das ist für mich... schwer verständlich.»

Als Organisator des Laver Cup, wo er die grössten Stars an Bord braucht, lehnt sich der stets um Diplomatie bemühte Federer mit der Kritik weit über die Reling hinaus. Offensichtlich nervt er sich über den Serben, den er schon öfters nicht verstanden hat.

Dies zumindest sagt der frühere Schweizer Profispieler Claudio Mezzadri zu BLICK. Der TV-Experte war letzten Herbst beim Laver Cup in Chicago, wo er das Zusammenspiel der Stars im «Team Europe» beobachtete.

«Sie gehen freundlich, aber reserviert miteinander um»

«Roger gefallen emphatische Menschen, die sich gegenseitig schätzen», so der Tessiner, «diesbezüglich hat er etwas Mühe mit Djokovic. Es gab Situationen, in denen sich alle dessen Takt anpassen mussten. «Sie gehen freundlich, aber reserviert miteinander um. Roger erklärte mir, dass Novak zwar nett und witzig sei, es ihm aber nicht gelinge, ihn einzuordnen.»

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Dazu gehöre auch das Verhalten der Weltnummer 1 auf dem Platz. Mezzadri: «Wenn das Publikum Liebling Federer unterstützt, reagiert der Djoker mit genervten Gesten. Obwohl er die Liebe der Fans sucht, verscherzt er es sich ständig. Für Roger widerspiegeln Novaks beleidigte Reaktionen die dunkle Seite seines Charakters. Deshalb dominiert die Rivalität zwischen ihnen – während mit Rafael Nadal neben der Intensität auf dem Court viel Respekt und Sympathie besteht.»

Federer und Nadal trafen sich zum Kaffee

Auch in Indian Wells hat der Schweizer im Spanier einen Verbündeten. Roger und Rafa fühlten sich aus der ATP-Debatte ausgeschlossen. Zumindest untereinander haben sie ein Gespräch geführt – beim Kaffee im gemieteten Haus der Federers. «Wenn sie etwas wollen, können sie auf mich zukommen», hatte Djokovic vor ein paar Tagen gesagt. Nun, seit wir wissen, dass Roger dies tat, hat er sich selbst ins Abseits bugsiert.

Oder wie es Claudio Mezzadri sagt: «Es gibt Spieler, die ziehen den Krieg vor. Wie früher Lendl und McEnroe.»

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Roger Federers Titel in Bildern. Klick dich durch die Galerie! Mailand 2001 – Der erste Titel für das grosse Talent. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwingt Federer Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4.
Foto: Keystone
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