Novak Djokovic übersteht sein Dritt-Runden-Match beim ATP-1000-Turnier in Miami auf Umwegen. Die Weltnummer 1 setzt sich erst in drei Sätzen gegen den Argentinier Federico Delbonis durch. Er bleibt damit auf Kurs zum 33. ATP-1000-Titel, womit Djokovic mit Rekordhalter Rafa Nadal gleichziehen würde. Auf Platz 3 liegt Roger Federer mit 27 Titeln in der Masters-Kategorie.
Im Anschluss ans Delbonis-Match möchte ein Reporter in der Pressekonferenz von Djokovic wissen, ob er auch so erfolgreich wäre, wenn Spieler wie Federer oder Nadal nicht existiert hätten. Der «Djoker» antwortet: «Ich bin Teil dieser Gruppe von Spielern. Dafür bin ich dankbar. Zu Beginn meiner Karriere war ich wohl frustriert, Nadal und Federer in derselben Ära zu haben. Weil sie so viel gewonnen hatten und so dominant waren.»
«Ich konnte so mein Niveau steigern»
Djokovic sieht in der langjährigen Konkurrenz Federers oder Nadal im Rückblick aber auch einen Vorteil. Er meint: «Ich habe es so geschafft, mein Niveau zu steigern und bei den grössten Turnieren siegen zu können. Ich habe das Gefühl, dass diese Jungs meinem Spiel enorm geholfen haben. Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn ich in einer anderen Zeit gespielt hätte.»
Sein nächster Gegner wird im Miami-Achtelfinal der Spanier Bautista Agut sein. Auf dem Weg unter die letzten 16 des Turniers spielt am Montagabend Schweizer Zeit (ca. 18.30 Uhr) Roger Federer gegen einen Landsmann Djokovics: Wawrinka-Bezwinger Filip Krajinovic (ATP 103).
Dieser ist ein guter Kumpel des Djoker. Die Gelegenheit für Federer im Fern-Duell mit der Nummer 1 einen Nadelstich zu setzen. Ein Selbstläufer wird die Partie für Federer nicht.
Im Head-to-Head stehts zwar 2:0 für den Schweizer, beim letzten Duell im Herbst an den Swiss Indoors in der Basler St. Jakobshalle musste er aber über drei Sätze rackern.
«Roger-Federer-Arena wäre eine Ehre für mich»
Apropos St. Jakobshalle: Letzten Freitag wurde bekanntlich eine Basler Volksinitiative lanciert, um das Stadion in Roger-Federer-Arena umzubenennen. In Miami äussert sich nun Roger gegenüber dem «Tages-Anzeiger» erstmals dazu.
Federer: «Ich würde mich riesig freuen. Es wäre eine absolute, unglaubliche Ehre für mich. Ich sehe, was es Rod Laver oder Roy Emerson bedeutet, wenn du ein Stadion nach dir benannt haben kannst und das erlebst. Aber ich hätte auch Verständnis, wenn es nicht klappt. Das sollen andere Leute entscheiden, nicht ich.» (rib)