Djokovic gibt einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt
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Nach Australien-Debakel:Djokovic gibt einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt

Djokovic spricht über seine Saison
«In diesem Jahr sind viele Masken gefallen»

Novak Djokovic hat eine turbulente Saison hinter sich, vom Corona-Out in Australien bis zum Wimbledon-Sieg im Sommer. Jetzt spricht der Serbe über sein Jahr.
Publiziert: 26.10.2022 um 23:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2022 um 10:01 Uhr
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Novak Djokovic schaut auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
Foto: AFP
Jelena Medić (sportal)/Matteo Bonomo

Die Saison 2022 von Novak Djokovic gleicht einer Achterbahnfahrt. Sein Jahr ist geprägt von der Frage: «Darf ich spielen, oder nicht?» Der 35-Jährige verpasste mehrere grosse Turniere, weil er sich nicht gegen Corona impfen lassen will. Im Interview mit der serbischen Zeitung «sportal» spricht er offen über sein Jahr und seine Hürden.

Der Serbe startet als Weltnummer eins ins Jahr. Doch schon im Januar kommt es zum ersten Konflikt. Aufgrund der strengen Coronamassnahmen in Australien verpasst er das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. «Was am Anfang des Jahres passiert ist, hat Spuren in meiner Psyche hinterlassen. Ich habe versucht, auf eine bestimmte Art und Weise damit umzugehen, und ich dachte, ich wäre komplett darüber hinweg, aber das war ich nicht.»

Djokovic will im Januar wieder nach Australien

Nach tagelangem Rechtsstreit um seine Sondergenehmigung muss Djokovic Melbourne verlassen und erhält ein Einreiseverbot. «Ich warte wieder auf eine Erlaubnis. Gut, dass sie jetzt die Grenzen für Ungeimpfte nach Australien geöffnet haben. Ich habe dieses Einreiseverbot, aber ich hoffe, dass es aufgehoben wird. Es liegt nicht in meiner Hand. Ich hoffe, die Leute in der australischen Regierung werden mir eine positive Antwort geben.»

Trotzdem hofft der neunfache Australian-Open-Sieger, für die nächste Austragung wieder dabei sein zu dürfen. «Australien war schon immer das Land, in dem ich mein bestes Tennis gespielt habe, und das zeigt sich in den Ergebnissen.»

Trotz Konsequenzen hält er an Entscheidungen fest

Dasselbe Schicksal holte ihn für die Teilnahme an den US Open ein. Auch die amerikanischen Behörden verweigern im ohne Impfung den Zutritt. «Ich möchte nicht näher darauf eingehen, aber ich hoffe, dass sich die Dinge für Australien und Amerika wieder normalisieren und ich dort wieder spielen darf.»

Dennoch verspürt der 35-Jährige keine Reue. «Ich respektiere, dass jeder eine andere Denkweise in Bezug auf meine Situation und die Umstände hat. Schliesslich habe ich nie jemanden beleidigt oder jemals versucht, in irgendeiner Weise respektlos zu sein. Ich habe immer versucht, zu zeigen, dass es wichtig ist, dass jeder das Recht und die Wahlfreiheit hat. Für die Entscheidungen, die ich traf, wusste ich, dass es bestimmte Konsequenzen geben würde.»

Saison bringt viele Lehren mit sich

Auch wenn Djokovic zwei der grössten Turniere des Jahres verpasst hat, ist er durchaus zufrieden mit seiner Saison. «Ich habe in Rom gewonnen und in Roland Garros ziemlich gut gespielt. Danach habe ich Wimbledon gewonnen, dann zwei weitere Turniere, also habe ich meine Siegesserie fortgesetzt.»

Die Saison hat dem 21-fachen Grand-Slam-Sieger eine neue Perspektive aufgezeigt. «Ich weiss, dass alles, was mir dieses Jahr passiert ist, insbesondere mit Australien und allem, was danach kam, sowie der Umgang mit mir, der mir nicht gefiel und den ich noch nie zuvor erlebt hatte, brachte mir einige wichtige Lektionen im Leben. Es zeigt mir, in was für einer Welt ich lebe, vor allem in diesem Tennis-Ökosystem. Dabei sind sozusagen viele Masken gefallen, und es ist für mich sehr interessant zu beobachten, wie mich jemand in diesem Jahr behandelt hat.»

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