Der speziellste Titel 2024
Golubic sorgt für verrückte Jahresbestmarke

Viktorija Golubic überrascht auf der WTA-Tour mit einem echten Coup in China – und nimmt damit in der Saisonstatistik eine besondere Rolle ein.
Publiziert: 04.11.2024 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 08:09 Uhr
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Rummel um die Turniersiegerin: Ein Selfie mit Viktorija Golubic ist in Jiujiang gefragt.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Viktorija Golubic gewinnt WTA-Turnier in Jiujiang (China)
  • Golubic ist die am schlechtesten rangierte Turniersiegerin der Saison
  • Sie klettert auf Position 105 der Weltrangliste
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

In Zeiten des Umbruchs im Schweizer Tennis, ohne eine Spielerin oder einen Spieler in den Top 100, hat Viktorija Golubic (32) die perfekte Antwort parat. Die Zürcherin setzt in China ein fettes Ausrufezeichen, indem sie beim WTA-250-Turnier in Jiujiang prompt den Titel holt. Es ist ein willkommenes Erfolgserlebnis in einer schwierigen Schweizer Saison – und ein weiterer Meilenstein für die Frau, die 2021 mit Belinda Bencic (27) Doppel-Olympia-Silber in Tokio gewann. Nun hat sie nach achtjähriger Wartezeit seit dem damaligen Heimtriumph in Gstaad ihren zweiten WTA-Titel in der Tasche. Und sie sorgt obendrein noch für eine verrückte Jahresbestmarke. 2024 reiht sie sich ein neben Namen wie Iga Swiatek, Aryna Sabalenka und Coco Gauff, die allesamt ebenfalls WTA-Events für sich entschieden haben. Doch: Golubics Coup ist noch spezieller. Stand jetzt, ist sie die auf der Tour am schlechtesten rangierte Turniersiegerin der Saison!

Die Rechtshänderin mit der einhändigen Rückhand ging nur als Nummer 168 der Welt in den Wettkampf. Von so weit hinten hat es noch keine andere Spielerin in diesem Jahr zum Trophäen-Gewinn geschafft.

«Herbst ist für mich eine gute Zeit»

Der Erfolg ist ein Befreiungsschlag für Golubic, nachdem sie seit den Australian Open im Januar (dritte Runde) auf der WTA-Tour nie zwei Hauptrunden-Spiele nacheinander für sich entscheiden konnte. Gleichzeitig untermauert er ihre verblüffende Herbststärke. Oft in ihrer Karriere trumpfte sie jeweils gegen Jahresende auf, 2023 siegte sie etwa gleich bei drei kleineren Turnieren. Auf ihr Herbstgeheimnis angesprochen, meint sie lachend zu Blick: «Ich lege im Sommer jeweils gerne einen weiteren kleinen Trainingsaufbau ein. Und weil sich dieser oft erst nach ein paar Monaten bezahlt macht, ist der Herbst für mich irgendwie eine gute Zeit. Dann passt bei mir alles zusammen.»

Ja, und dasselbe gilt allmählich auch wieder für ihr Ranking. Dank ihres Höhenflugs in Jiujiang nähert sich Golubic der magischen 100er-Marke wieder an. Seit Montag wird sie auf Position 105 geführt und darf sich sogar Hoffnungen auf ein direktes Ticket fürs Hauptfeld an den Australian Open machen. Es ist schon jetzt ein versöhnlicher Saisonabschluss für Golubic, der nur noch mit einem Schweizer Sieg im Billie-Jean-King-Cup-Duell mit Serbien (15. bis 17. November) getoppt werden könnte.

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