Justin Murisier ist derzeit in der Schweizer Riesen-Truppe die Nummer 2 hinter Marco Odermatt. In drei von vier Riesenslaloms hat sich der Walliser in den Top-9 klassiert.
Nun brennt das Temperament-Bündel aus dem Val des Bagnes richtiggehend auf seinen Einsatz am «Chuenisbärgli», wo er im Vorjahr als 5. das Podium um sechs Zehntel verpasst hat. Fünfter war der 30-Jährige im letzten Winter auch beim letzten Super-G in Saalbach.
Der Traum vom Geldsack
Dabei erlebt Murisier in der Nacht vor diesem Wettkampf den «füdliblutten» Wahnsinn. «Meine Zimmerkollegen haben es nicht immer einfach mit mir, weil ich manchmal nachtwandle», verrät Justin und beginnt mit der Erzählung seiner aussergewöhnlichen Saalbach-Story. «In dieser Nacht habe ich im Traum den Auftrag erhalten, einen Sack voller Geld zu bewachen. In dieser Funktion habe ich aber komplett versagt, der Geldsack war plötzlich weg. Ich habe mich sofort auf die Suche gemacht. Und als ich im Traum einen Lichtschalter bedienen wollte, bin ich aufgewacht.»
Es war ein ziemlich böses Erwachen, weil Murisier nicht in seinem Zimmer aus der Traumwelt in die Wirklichkeit zurückgekehrt ist. «Ich stand splitternackt im Hotelgang! Ich hatte schon Angst, dass ich komplett entblösst zur Rezeption gehen muss, damit ich dort für die Rückkehr ins Zimmer eine neue Chip-Karte erhalte. Aber zum Glück ist mir dieser Gang erspart geblieben, weil ich beim Nachtwandeln die Zimmertüre offengelassen habe.»
Im Zimmer mit Odermatt
In Adelboden wird Murisier wie immer in den letzten Jahren ein Zimmer im Hotel Steinmattli beziehen. Justin teilt im Ski-Zirkus das Doppelbett oft mit Marco Odermatt. «Ich kann mir keinen besseren Zimmerpartner als Marco vorstellen», schwärmt der Romand. «Odi spricht mittlerweile schon sehr gut Französisch und ist relaxt wie ein Welscher.» Deshalb würde Odermatt wohl selbst dann ganz cool bleiben, wenn Murisier wieder einmal «Nacktwandeln» sollte.