Wengen wird zum Mammutprogramm für die Speed-Fahrer. Weil der Super-G, der erst in Lake Louise und dann in Bormio ausgefallen ist, nächste Woche im Berner Oberland nachgeholt wird, steht den Ski-Cracks eine happige Zeit bevor.
Dienstag und Mittwoch sind für die beiden Abfahrtstrainings reserviert. Bereits am Donnerstag gilt es ein erstes Mal ernst. Der Super-G wird ausgetragen – zum zweiten Mal in der Geschichte von Wengen. Bei der Premiere 1994 sicherte sich Marc Girardelli (58) den Sieg. «Ich denke, wir werden bei der Eisenbahnbrücke starten. Nach einem flachen Startstück dürfte es dann richtig interessant werden», sagt Ski-Ass Dominik Paris (32) gegenüber der «Gazzetta dello Sport».
Kräftezehrende Tage
Am Freitag und Samstag folgt der Flug über den Hundschopf und das Einbiegen ins Ziel-S mit blauen Beinen. Die Königsdisziplin Abfahrt hat ihren grossen Auftritt.
Ein Spektakel für die Zuschauer, aber eine grosse Belastung für die Athleten. Deshalb hebt Paris den Mahnfinger: «Drei Rennen in Kitzbühel etwa verlangen einem unglaubliche mentale Energie ab, das haben wir letztes Jahr gemerkt. Wengen müsste zwar etwas besser gehen, doch grundsätzlich sind drei Rennen am Stück keine gute Sache. Das ist einfach zu viel.»
Auch die Techniker mit happigem Programm
Der Italiener verweist zudem auf die Erlebnisse an seinem Heim-Weltcup. «Wären wir in Bormio noch den letzten Super-G gefahren, wäre es eine regelrechte Schlacht auf Schnee geworden.» Wegen hoher Temperaturen und den daraus resultierenden gefährlichen Pistenverhältnissen auf der Stelvio entschied sich die Rennjury Ende Dezember, den geplanten zweiten Super-G – das dritte Männerrennen in der Lombardei – «aus Sicherheitsgründen» zu canceln.
Auch die Techniker erleben intensive Zeiten. Weil der Slalom in Zagreb auf den Donnerstag verschoben wurde, bleibt ihnen nur ein Tag, um die Reise nach Adelboden – Luftlinie 652,52 Kilometer – anzutreten. Dort geht es Schlag auf Schlag. Am Samstag und Sonntag stehen je ein Slalom und Riesenslalom an. (nab)