Am Bieler Stadtrand ist vor knapp vier Jahren mit dem Karl-Heinz Kipp Tennis Center die neue Zentrale des Schweizer Tennisverbands Swiss Tennis eingeweiht worden. Dort sollen in Zukunft die Rohdiamanten des Landes zu Weltklasse-Spielern veredelt werden. An Vorbildern mangelte es in der Schweiz noch nie.
Nur: Martina Hingis, Stan Wawrinka, Belinda Bencic und Timea Bacsinszky sind nur bedingt Produkte der Verbandsarbeit. Aushängeschild dieses Weges ist Roger Federer, der mit 15 Jahren ins nationale Leistungszentrum nach Ecublens wechselte. In den letzten Jahren fruchteten die Anstrengungen im Nachwuchs-Bereich nur selten.
Swiss Tennis hat schon länger Massnahmen getroffen, die das korrigieren sollen. Kontinuität im Trainerstab und stärkere Zentralisierung der Förderung, allerdings unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Talente, sind Eckpfeiler dieser Strategie. Mit dem Tenniszentrum steht die benötigte Infrastruktur bereit.
Nun erhalten die Erben Roger Federers mit dem WTA-Turnier in Biel vor der eigenen Haustür die Gelegenheit zu sehen, wie hoch die Trauben hängen. Für die Schweizer Nachwuchs-Elite muss es Ansporn sein, einst in diese grossen Fussstapfen zu treten. Denn ein Turnier dieser Grössenordnung lebt vor allem von lokalen Sympathieträgern.
Das Bieler Hallen-Turnier ist in jeder Hinsicht ein Kronjuwel – für die Vorwärtsstrategie von Swiss Tennis in der Talentförderung, für den Tennis-Standort Schweiz und nicht zuletzt für die Sport-Stadt Biel. Für Talente wie Rebeka Masarova oder Ylenia In-Albon ist das Turnier ein Ansporn. Und für das Schweizer Tennis-Wunder ein Katalysator.
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