«Das ist irrsinnig»
Tennis-Grössen motzen gegen neue Davis-Cup-Pläne

Das neue Davis-Cup-System, das seit zwei Jahren in Kraft ist, stösst einmal mehr auf Widerstand. Verschiedene Tennis-Grössen motzen über das aktuelle Format.
Publiziert: 26.11.2021 um 18:42 Uhr
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Sieht den Davis Cup, so wie er jetzt ist, kritisch: Boris Becker.
Foto: imago images/Shutterstock

Seit die Investmentfirma «Kosmos» um Barça-Star Gerard Pique die Rechte am Davis Cup gekauft hat, steht der Traditionswettbewerb in der Kritik. Das Konzept, wie man den Davis Cup aktuell durchführt, stösst auf Widerstand. Statt eines K.o.-Systems über das Jahr mit Heim- und Auswärtspartien wird seit 2019 am Ende der Saison eine Qualifikations- und Finalrunde analog zu einer WM mit 18 Teams gespielt. In diesem Jahr in Madrid, Turin und Innsbruck.

Boris Becker, seines Zeichens zweimaliger Davis-Cup-Sieger, äussert sich bei «Eurosport» zur ganzen Debatte: «Ich weiss nicht, wenn jetzt Belgien gegen Frankreich in Madrid spielt, wie viele Zuschauer da in die Halle kommen. Ich bin kein Fan dieses Systems. Und ich glaube, die meisten Spieler sehen das ähnlich.» Den letzten Davis Cup in alter Struktur habe er als Teamchef mit Deutschland in Valencia gegen Spanien erlebt. Becker: «Das war für mich eines der schönsten sportlichen Erlebnisse. Da müssen wir wieder hin.»

Davis Cup bald in Abu Dhabi?

Deutschlands Aushängeschild Alexander Zverev hat den Davis Cup auch deshalb schon länger abgeschrieben. Er finde es «nicht in Ordnung, wenn jemand reinkommt und versucht, Tennis-Geschichte einfach kaputtzumachen und ein neues Turnier mit Geld so herauszustellen», so der 24-Jährige.

Kritik gibts auch aus Australien. Da beklagt sich Teamchef Lleyton Hewitt darüber, dass aktuell darüber diskutiert wird, den Davis Cup in den Nahen Osten zu verfrachten. Glaubt man diversen Medienberichten, soll der Wettbewerb in den nächsten fünf Jahren in Abu Dhabi stattfinden. «Lächerlich», meint Hewitt. «Damit killt man den Wettbewerb.» Auch die ehemalige Nummer 1 findet, dass die Heim- und Auswärtsspiel das Besondere am Davis Cup gewesen sind.

Gibt es noch Hoffnung für die Davis-Cup-Fans? Becker jedenfalls glaubt daran, dass man den Wettbewerb retten kann. «Meine grösste Hoffnung ist, dass sich das System des Davis Cups wieder verändern wird. Dann haben wir alle gewonnen.» (mam)

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