Corona, Verletzungen, mentale Krise
Wann sind Wawrinkas Seuchenjahre endlich vorbei?

Seit fast zwei Jahren stand Stan Wawrinka (36, ATP 30) in keinem ATP-Final mehr. Seit März spielt er nicht einmal mehr. Wann nimmt der Horror-Lauf des dreifachen Grand-Slam-Siegers ein Ende?
Publiziert: 22.07.2021 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2021 um 14:03 Uhr
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Im März liess sich Stan erstmals operieren. Im Juni folgte ein zweiter Eingriff.
Foto: Instagram: stanwawrinka85

In der Zeit, in der Stan Wawrinka zwischen 2014 und 2016 drei Grand Slams gewann, war sein Tattoo Kult: «Immer versucht, immer gescheitert. Egal. Versuch es wieder. Scheitere wieder. Scheitere besser.»

Zuletzt will es mit dem «besser scheitern» nicht mehr so richtig klappen. Im Oktober 2019 stand er in Antwerpen letztmals in einem Final. 21 Siege und 14 Niederlagen lautet seither die Bilanz – eine magere Ausbeute für einen Spieler mit einem so aussergewöhnlichen Schlagrepertoire. Pandemie, Covid-Erkrankung, Verletzungen und mentale Schwächen – die Gründe für die Flaute sind vielschichtig.

Anfangs Jahr macht er an den Australian Open einen 0:2-Satzrückstand wett, vergibt dann drei Matchbälle und scheidet in der zweiten Runde gegen Marton Fucsovics aus. Danach stehen nur noch zwei Start-Niederlagen in Rotterdam und Doha zu Buche. Im März und im Juni lässt er sich am linken Fuss operieren. Die Highlights French Open, Wimbledon und nun auch Olympia finden ohne ihn statt.

Comeback am US Open?

Stans Ärzte sind zwar zuversichtlich, dass die Verletzung damit behoben ist. Wo und wann er sein Comeback gibt, ist aber unklar. Öffentlich äussern will er sich nicht. Termine mit den Medien meidet Wawrinka, wann immer möglich. «Ich habe ehrlich gesagt etwas den Spass verloren, mit der Schweizer Presse zu sprechen», sagte er vor eineinhalb Jahren an den Swiss Indoors in Basel.

Die amerikanischen Hartplatz-Turniere mit den US Open (ab 30.8.) als Höhepunkt wären nach Olympia die erste Möglichkeit zum Wiedereinstieg. Die Turniere werden vor vollen Rängen gespielt. Die Motivation wäre also da. Und Wawrinkas Name steht zumindest auf der Meldeliste der US Open, welche die Organisatoren rund anderthalb Monate vor Turnierbeginn veröffentlicht haben. Allerdings sind Comebacks nach Verletzungen in fortgeschrittenem Sportler-Alter kein Selbstläufer. Das weiss niemand besser als Stan, der nie mehr das Niveau erreichte, das er vor den beiden Knieoperationen 2017 gehabt hatte. Das erwartet auch niemand von ihm. Aber etwas «besser scheitern» als zuletzt, wäre ihm doch zu wünschen. (cmü)

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