Während die Tennis-Elite in Paris ab Sonntag auf der grösstmöglichen Bühne tanzt, backt Dominic Stricker kleinere Brötchen. Unser Hoffnungsträger erhielt für die Quali der French Open keine Wildcard. Die französischen Organisatoren ziehen die einheimischen Talente dem Junioren-Sieger von 2020 vor.
Statt in Paris tritt Stricker am Samstag mit seinem TC Thun im Interclub beim TC Horgen an. Ob Grand Slam oder eben Nati B – Hauptsache Tennis. «Leider hat es mit Paris nicht geklappt. Aber es ist auch cool, hier mein Team zu unterstützen», sagt Stricker zu Blick. Und die prominente Verstärkung enttäuscht die Kollegen nicht: 6:3, 6:1 schlägt Stricker im Einzel seinen Kumpel Henry von der Schulenburg (21). «Es ist nie ganz einfach gegen einen Spieler, den man so gut kennt. Von meiner Seite kann ich mit dem Match aber sehr zufrieden sein», so der Berner.
Zu den Zuschauern am linken Zürichseeufer gehört auch Verbandsboss René Stammbach, der sich persönlich ein Bild vom grössten Schweizer Tennis-Juwel machen will. Obwohl Stricker später auch im Doppel erfolgreich ist, verliert Thun die Partie mit 3:6.
Wildcard für Halle-Quali
Nach dem Sandplatz in Horgen steht für Stricker bald ein Belag- und Szenenwechsel auf dem Programm. Der 18-Jährige hat von den Organisatoren des ATP-Rasenturniers in Halle (ab 14.6.) eine Wildcard für die Qualifikation erhalten. Dieser Wechsel zwischen den Welten ist typisch für Spieler in Strickers Weltranglisten-Region. Als aktuelle Nummer 334 ist er auf ATP-Stufe auf eine Einladung der Organisatoren angewiesen.
Vielleicht klappt es in Halle dann mit dem Duell gegen Roger Federer. Vor zehn Tagen in Genf liess Federer mit seinem frühen Out den Schweizer Generationenvergleich im Viertelfinal platzen. Ähnliches wird dem zehnfachen Halle-Sieger kaum mehr passieren.